Die Bundeswehr will alle 600 Taurus-Marschflugkörper modernisieren. Nach einem Technik-Upgrade im Jahr 2018 gelte nur die Hälfte der Taurus-Systeme als einsatzbereit. Bei der anderen Hälfte sei die Zertifizierung abgelaufen, berichtet „Die Welt“.
Die einsatzfähigen Marschflugkörper sollen dem Bericht zufolge nun erneut überarbeitet werden, die derzeit nicht zertifizierten generalüberholt werden. Der Auftrag werde voraussichtlich unter anderem vom Rüstungskonzern MBDA, der den Taurus im bayerischen Schrobenhausen montiert. Die entsprechenden Finanzmittel sollen dann vom Bundestag freigegeben werden.
Wie die Zeitung berichtet, sei der Verteidigungsausschuss des Bundestags über die Pläne unterrichtet worden.
Seit Monaten bittet die Ukraine die Bundesregierung darum, ihr einige der deutschen Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Die Grüne und die FDP sprechen sich mittlerweile dafür ein, während Bundeskanzler Olaf Scholz eine solche Lieferung entschieden ablehnt. Der Bundestag und das Kanzleramt werden sich diese Woche mit dieser Thematik befassen.
Der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber hatte Mitte Februar im Internetdienst X geschrieben, dass Deutschland der Nato zugesagt habe, mehr als 1.000 Taurus-Marschflugkörper vorzuhalten. Nach Angaben der Zeitung gebe es allerdings noch keine Entscheidung der Regierung über eventuelle zusätzliche Neubestellungen.