Einmalzahlung 20.000 Euro: Moskau lockt Freiwillige an die Ukraine-Front an

  • POLITIK
  • Juli 24, 2024
  • 0 Kommentare

Mit einer Einmalzahlung in Höhe von 1,9 Millionen Rubel (rund 20.000 Euro) will die russische Hauptstadt Moskau mehr Freiwillige für den Kriegseinsatz in der Ukraine anlocken. Wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin versprach, sollen daneben alle bisherigen Sonderzahlungen für die aus der Hauptstadt an die Front entsendeten Soldaten erhalten bleiben. Damit kämen im ersten Jahr insgesamt 5,2 Millionen Rubel (mehr als 54.000 Euro) Jahreseinkommen zusammen –  ein Vielfaches des üblichen Durchschnittsverdienstes in Russland.

shutterstock/kosmogenez

Auch russische Regionen hoben zuletzt vielfach die Prämien für die Unterzeichnung eines Freiwilligenvertrags massiv an, um noch mehr Soldaten für den Krieg anzuwerben. Damit soll eine neue Teilmobilmachung verhindert werden. Die vorherige, vom Kreml im Herbst 2022 verfügte Zwangsrekrutierung hatte eine Fluchtwelle von tausenden jungen Männern ins Ausland ausgelöst.

In Moskau wie in vielen russischen Städten werben überall Plakate für den Einsatz an der Front. Oft sind direkt auch die für viele Russen attraktiven Summen auf den Reklametafeln zu sehen. Weil vor allem in der Provinz viele Menschen wenig verdienen, gilt ein Kriegseinsatz als vergleichsweise einfache Möglichkeit, schnell an für russische Verhältnisse viel Geld zu kommen.

In Moskau, das etwa 12 Millionen Einwohner zählt, haben sich nach offiziellen Angaben nach Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 bisher nur etwa 45.000 Männer für den Kriegsdienst gemeldet. Mit beachtlich hohen Prämien will Sobjanin offenbar diese Zahl nach oben puschen. Die Einkünfte der Moskauer sind indessen um einiges höher als im Rest des Landes.

Das Verteidigungsministerium teilte in diesem Monat mit, dass seit Jahresbeginn 190.000 Russen Verträge für den Kriegseinsatz geschlossen hätten. Das Ministerium zahlt selbst eine Einmalprämie von 195.000 Rubel (etwa 2000 Euro).

(red/dpa)

  • Related Posts

    Ist Bundespräsident Steinmeier eine Bedrohung für „unsere Demokratie“?

    Bundespräsident Steinmeier spielt sich gern als Wächter der „Demokratie“ auf. In seiner jüngsten Rede droht er zwischen den Zeilen, die nächste Wahl im Februar zu annullieren, wenn das deutsche Volk…

    Österreich: Signale für Koalition von FPÖ mit ÖVP

    Es ist ein dramatisches Wochenende in Österreich, mit dem Scheitern der Koalitionsgespräche und einem Kanzler-Rücktritt. Nun bahnt sich eine Lösung an. Die FPÖ steht vor einem Triumph. Von Albert Otti…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Ist Bundespräsident Steinmeier eine Bedrohung für „unsere Demokratie“?

    • Januar 6, 2025
    • 6 views
    Ist Bundespräsident Steinmeier eine Bedrohung für „unsere Demokratie“?

    Österreich: Signale für Koalition von FPÖ mit ÖVP

    • Januar 6, 2025
    • 4 views
    Österreich: Signale für Koalition von FPÖ mit ÖVP

    FBI: Attentäter von New Orleans spähte Tatort vor dem Anschlag aus

    • Januar 6, 2025
    • 4 views
    FBI: Attentäter von New Orleans spähte Tatort vor dem Anschlag aus

    Musk: Farage falscher Chef für britische Reformpartei UK

    • Januar 6, 2025
    • 4 views
    Musk: Farage falscher Chef für britische Reformpartei UK

    Wie souverän ist die EU? Wie ist die Lage in der Ukraine und was kommt 2025 auf uns zu? Interview mit Richter Andrew Napolitano und US-Analyst Gilbert Doctorow

    • Januar 5, 2025
    • 41 views
    Wie souverän ist die EU? Wie ist die Lage in der Ukraine und was kommt 2025 auf uns zu? Interview mit Richter Andrew Napolitano und US-Analyst Gilbert Doctorow

    Rätselhafte Drohnen über Hafen in Dänemark gesichtet – da kann doch wieder nur Putin dahinter stecken

    • Januar 5, 2025
    • 6 views
    Rätselhafte Drohnen über Hafen in Dänemark gesichtet – da kann doch wieder nur Putin dahinter stecken