Ende der Kolonialzeit? Französische Truppen verlassen Elfenbeinküste

  • POLITIK
  • Februar 21, 2025
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Frankreich ist in seinen einstigen afrikanischen Kolonien lange militärisch präsent geblieben. Der Einfluss schwindet nun endlich – jetzt auch in der Elfenbeinküste.

Frankreich bleibt mit einem Restkontingent von etwa 80 Soldaten in der Elfenbeinküste präsent. Diomande Ble Blonde/AP/dpa

Abidjan/Paris – Frankreichs Truppen haben die Elfenbeinküste weitgehend verlassen. Der Standort des französischen Marineinfanteriebataillons von Port Bouet wurde den Truppen des westafrikanischen Landes übergeben. «Frankreich verändert seine Präsenz, aber verschwindet nicht», sagte Verteidigungsminister Sébastien Lecornu bei der Übergabe der Kaserne. In der Elfenbeinküste waren zuletzt etwa 600 französische Soldaten stationiert. Zu Ausbildungszwecken blieben künftig noch 80 Soldaten vor Ort, sagte Lecornu.

Frankreich und die Elfenbeinküste wollen ihre Militärkooperation zwar fortsetzen, aber auf eine flexiblere und ausgewogenere Basis stellen und mehr auf die Bedürfnisse der Elfenbeinküste ausrichten. Mit dem Abzug aus der Elfenbeinküste setzt sich der Einflussverlust Frankreichs in den Staaten auf dem Gebiet seiner früheren Kolonien in West- und Zentralafrika fort.

Frankreich rückt in vielen afrikanischen Ländern ab

Kürzlich stellten Frankreich und der Senegal die Weichen für den Abzug französischer Truppen aus dem Land. Ende Januar beendete Frankreich seinen Truppenabzug aus dem Tschad. Die drei Länder stellten ihre Bande mit Frankreich aber nicht grundsätzlich infrage. Anders war der Tonfall in Mali, Burkina Faso und dem Niger, die nach Militärputschen in den vergangenen Jahren im Streit mit Frankreich gebrochen hatten.

Frankreich war auch nach dem Ende seiner Kolonialherrschaft in den Staaten der Region militärisch präsent geblieben und engagierte sich zuletzt unter anderem angeblich beim Kampf gegen islamistische Extremisten, aber ohne erkennbare Erfolge.

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