In der Republik Irland haben am Internationalen Frauentag am Freitag die Menschen in einer Doppelabstimmung gegen zwei Verfassungsänderungen entschieden.
Irlands Regierung ist mit zwei Referenden gescheitert, mit denen Formulierungen in der Verfassung zur Rolle der Frau im Haushalt und zur Familie modernisiert werden sollten, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Wahlberechtigten stimmten gegen die Änderungsvorschläge, wie die Auszählung am Abend ergab.
Nun konnte zum einen über einen Familienbegriff entschieden werden, der auch unverheiratete Paare explizit erfasst hätte. 67,7 Prozent stimmten dagegen, die Wahlbeteiligung lag bei rund 44,4 Prozent. Ein Artikel, der die Familie „als die natürliche, primäre und grundlegende Einheit der Gesellschaft“ anerkennt, hätte ergänzt werden sollen um den Zusatz „Familie – unabhängig davon, ob sie auf einer Ehe oder einer anderen dauerhaften Beziehung beruht“.
Zum anderen sollte eine Formulierung geändert werden, in der zum Beispiel von „häuslichen Pflichten“ der Frau die Rede ist. Die Passage hätte durch eine geschlechtsneutrale Formulierung ersetzt werden sollen. 73,9 Prozent stimmten dagegen.
Die Stelle besagt nun weiterhin, dass der Staat anerkennt, dass „die Frau durch ihr Leben zu Hause dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht verwirklicht werden kann“. Der Staat solle darauf hinwirken, dass Mütter nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit gezwungen würden, „unter Vernachlässigung ihrer häuslichen Pflichten“ einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.