Tausende Menschen haben am Samstag in Berlin für Frieden in der Ukraine und im Gazastreifen demonstriert. In seiner Ansprache bei der Auftaktkundgebung am Brandenburger Tor hat die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht die Ampel-Koalition. Den Aufruf von Verteidigungsminister Boris Pistorius, Deutschland müsse „kriegstüchtig“ werden, bewertete sie als „blanken Wahnsinn“. Die heutigen Grünen, die der Friedensbewegung entstammen, brandmarkte sie als einen „kriegsbesoffenen Haufen“.
Kritische Worte der Politikerin galten auch Israel. „Es ist doch absurd, zu glauben, dass Bomben den islamistischen Terror schwächen. Sie stärken ihn”, sagte sie. Deutschlands Verantwortung für jüdisches Leben „verpflichtet uns nicht, die rücksichtslose Kriegsführung der Regierung Netanjahu als Selbstverteidigung schönzureden und zu unterstützen”, hieß es.
Wie sie betonte, können sowohl der Ukraine-Konflikt, als auch die Gaza-Krise ausschließlich mit diplomatischen Mitteln geregelt werden.
Die Journalistin und Autorin Gabriele Krone-Schmalz, die nach Wagenknecht das Wort ergriff, bemängelte die Unfähigkeit der internationalen Diplomatie, zu einer Beilegung der Konflikte in der Welt beizutragen, und warf Politikern und Medien „Kriegsrhetorik“ vor. „Das ungenierte Kriegsgeschrei kann ich so nicht hinnehmen“, betonte sie und fügte hinzu: „Unsere Demokratie wird nicht in der Ukraine verteidigt!“
Die Polizei schätze die Teilnehmerzahl auf 10.000.