Der Sozialdemokrat Peter Pellegrini hat die Präsidentenwahl in der Slowakei gewonnen. Die Stichwahl entschied er mit 53 Prozent für sich. Sein Rivale, der liberale Oppositionskandidat Ivan Korcok musste sich mit 47 Prozent geschlagen geben. Das teilte die Wahlkommission in der Nacht zum Sonntag mit.
Nach der ersten Wahlrunde hatte Korcok noch leicht vorne gelegen, die Umfragen versprachen ein knappes Ergebnis.
Korcok räumte seine Niederlage vor Journalisten in Bratislava ein und gratulierte Pellegrini zum Sieg, berichtet die Nachrichtenagentur TASR. Er sei „enttäuscht und desillusioniert“, erklärte Korcok nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse. Er kritisierte den Wahlkampf als „nicht transparent“ und erklärte: „Es hat sich erwiesen, dass es möglich ist, Präsident der slowakischen Republik zu werden, indem man Hass verbreitet.“
Pellegrini wird als Verbündeter des Regierungschefs Robert Fico, angesehen, der als russlandfreundlich gilt. Sein Wahlslogan lautete „Die Slowakei braucht Ruhe“. Während sich Korcok für eine entschlossene militärische Unterstützung der Ukraine einsetzt, mahnt Pellegrini bei Waffenlieferungen zur Vorsicht und bezieht sich dabei auch auf die Position von Bundeskanzler Olaf Scholz.
Vor der Stichwahl erklärte Pellegrini in einem AFP-Interview, die slowakischen Politiker seien gespalten in der Frage, ob der Ukraine-Krieg weiter gehen solle oder es an der Zeit für Friedensgespräche sei. „Ich gehöre zu Letzteren“, fügte er hinzu.
Das Staatsoberhaupt in der Slowakei führt hauptsächlich eine repräsentative Rolle aus. Bei Regierungskrisen kann er vorübergehend selbst eine Regierung einsetzen, wie es zuletzt 2023 geschah.