Delegierte mehrerer palästinensischer Gruppierungen treffen in Moskau zusammen, um dort im Rahmen eines „interpalästinensischen Dialogs“ den Gaza-Krieg sowie weitere Themen zu behandeln.
Wie der russische Vizeaußenminister Michail Bogdanow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass mitteilte, werden bis zu 14 Organisationen daran teilnehmen, darunter Vertreter der Hamas, des Islamischen Dschihad, der Fatah und der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Untereinander sind die palästinensischen Gruppen weiterhin zerstritten unter anderem hinsichtlich eines Friedensprozesses mit Israel und der Anerkennung dieses Staates.
„Doch auch wenn das Treffen ohne konkretes Ergebnis enden sollte – für Russland wäre es selbst dann nicht unbedingt ein Misserfolg“, kommentiert die Deutsche Welle die Gespräche in Moskau. „Denn so oder so dürfte die Begegnung dazu beitragen, Russlands Einfluss im Nahen Osten weiter zu festigen.“
Die Beziehungen zwischen Russland und Israel hatten sich nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts und dem Angriff der Hamas auf Israel, den Moskau nur äußerst zurückhaltend kritisiert hatte, zusehends verschlechtert. Dennoch haben Russlands Kontakte zur Hamas trotz verschlechterter bilateraler Beziehungen auch für Israel bereits zu einem Erfolg geführt, stellt die Deutsche Welle fest. Vizeaußenminister Bogdanow, der als Sondergesandter des russischen Präsidenten im Nahen Osten agiert, habe Vertretern der Hamas in Katar im Oktober eine Liste entführter Israelis russischer Herkunft oder mit doppelter Staatsbürgerschaft übergeben und um deren Freilassung gebeten. „Tatsächlich ließ die Hamas Ende November den russisch-israelischen Staatsbürger Roni Krivoi frei“, berichtet die Deutsche Welle.
Russland könne es sich nicht leisten, Israel zu verlieren, zitiert der Sender den russischen Analysten Suleymanov: „Die russischsprachige Gemeinschaft stellt in Israel die größte Minderheit.“ Etwa eine Million israelische Bürger stammen aus der ehemaligen Sowjetunion beziehungsweise Russland.