Laut erster Hochrechnung bei der Landtagswahl in Brandenburg liegt die SPD knapp vor der AfD. Die Grünen können trotz starker Verluste auf den Wiedereinzug ins Landesparlament hoffen. Das BSW ist voraussichtlich die drittstärkste Kraft. Die Linke kommt auf 3,1 Prozent, die FDP ist chancenlos mit unter 1 Prozent.
Nach dem Hochrechnungsstand von 18.32 Uhr kommt die SPD auf 31,2 Prozent, gefolgt von der AfD mit 29,9 Prozent. Das BSW ist mit 12,0 Prozent knapp vor der CDU mit 11,9 Prozent. Die Grünen liegen bei 5,0 Prozent, berichtet die ARD.
In seiner ersten Stellungnahme erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD): „Wir haben alle gesagt: Wir nehmen diesen Kampf auf. Unser Ziel war von Anfang an, zu verhindern, dass unser Land einen großen braunen Stempel kriegt. Und mit dem Stand jetzt bin ich froh, dass es so sein könnte. Aber ich bin noch nicht ganz froh, weil da noch Bewegung drin ist. Noch brauchen wir die Euphoriebremse. Aber es ist wohl wie so oft in der Historie, dass es Sozialdemokraten sind, die Extremisten auf ihrem Weg zur Macht gestoppt haben.“
CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann stellte zur ersten Hochrechnung fest: „Wir haben gemerkt, wie sich in diesem Wahlkampf die Stimmung geändert hat.“ Seit dem 1. September, den Wahlen in Sachsen und Thüringen, sei den Brandenburgern der Schrecken in die Glieder gefahren. Es habe Angst vor der AfD als stärkste Partei gegeben. „Das hat zu einer Polarisierung geführt. Mit der SPD auf der einen Seite und der AfD auf der anderen. Die CDU hat darunter gelitten und hat Stimmen eingebüßt. Das ist ein ganz bitterer Abend. Wir liegen weit hinter unseren Erwartungen.“
Robert Crumbach, Spitzenkandidat des BSW, verhehlte seine Freude über das Ergebnis nicht: „Wir haben neun Monate nach Parteigründung, wenige Monate nach der Gründung des Landesverbands, das dritte tolle Ergebnis innerhalb kurzer Zeit. Danke!“