Bei dem Treffen
von US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer am
Freitag in Washington ist keine definitive Entscheidung hinsichtlich einer
Freigabe weitreichender westlicher Waffen für ukrainische Angriffe im russischen
Hinterland getroffen worden.
Biden wollte
zwar bei dem Treffen mit Starmer über den Wunsch der Ukraine beraten,
weitreichende westliche Waffen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Das Weiße Haus
hatte aber bereits vorab Erwartungen gedämpft, dass es dazu nach dem Treffen
eine Ankündigung der USA geben könnte.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John
Kirby, hatte gesagt: «Ich würde nicht erwarten, dass heute eine Ankündigung
über den Einsatz weitreichender Waffen innerhalb Russlands gemacht wird – ganz
sicher nicht von den USA.» Es gebe keine Veränderung bei der Position der
US-Regierung zu diesem Thema.
Starmer äußerte sich nach dem Treffen mit Biden ebenfalls eher vage. «Es
geht hier nicht um eine bestimmte Entscheidung», erklärte der britische Premier
vor Journalisten. Aber man werde das Thema natürlich in wenigen Tagen bei der
UN-Generalversammlung in New York mit einer größeren Gruppe von Personen wieder
aufgreifen.
Zugleich bezeichnete die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre,
die jüngsten Äußerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin hinsichtlich
einer Nato-Beteiligung am Ukraine-Konflikt als «unglaublich gefährlich». Diese Rhetorik sei
aber nicht ungewöhnlich oder neu, sagte sie. «Das ist die Art von Propaganda,
die wir von Russland während dieses Krieges gehört haben.“
Putin hatte im russischen Fernsehen
erklärt, dass der Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen
Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung der Nato zu werten
sei. «Das wird bedeuten, dass die Länder der Nato, die USA, die europäischen
Länder mit Russland kämpfen», sagte der russische Staatschef.
(red/dpa)