Mit etwa 90.000 Soldaten will die NATO ab Februar knapp vier Monate lang trainieren. Wie US-General Christopher Cavoli, Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, nach einem Treffen des NATO-Militärausschusses in Brüssel mitteilte, werde die Übung mit dem Namen „Steadfast Defender“ das größte Manöver des Verteidigungsbündnisses seit Jahrzehnten sein,.
Trainiert werden soll bis Mai insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften, wie Cavoli weiter erläuterte: „Die Allianz wird ihre Fähigkeit demonstrieren, den euro-atlantischen Raum durch eine Verlegung von US-Truppen zu verstärken“, hieß es.
„Wir bereiten uns auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor“, sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, nach zweitägigen Beratungen im Brüsseler Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses. „Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein.“
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ist das Szenario der Übung ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.
An der Militärübung nehmen alle 31 Bündnisländer sowie Schweden als Bündnisanwärter teil. Die Bundeswehr wird sich nach eigenen Angaben unter anderem mit einem vierstufigen Manöver mit dem Namen „Quadriga 2024“ an „Steadfast Defender“ beteiligen. Bis Ende Mai sollen mehr als 12.000 Soldaten im Einsatz sein und insbesondere Fähigkeiten zur schnellen Verlegung von Kräften an die NATO-Ostflanke trainieren.
Von Mitte Mai an wird beispielsweise die zehnte Panzerdivision auf verschiedenen Wegen Soldaten mit Gefechtsfahrzeugen nach Litauen verlegen und dort in einem Gefecht ihre Fähigkeit zum Kampf zeigen, berichtet die Tagesschau auf ihrer Webseite.
Der Übungsraum bei „Steadfast Defender“ erstreckt sich von Norwegen bis hin in Länder wie Rumänien. Zudem wird es nach Bundeswehrangaben einen maritimen Übungsanteil mit Verlegung von Kräften aus Nordamerika nach Europa geben. Insgesamt sollen an der Übung neben den rund 90.000 Soldaten, mehr als 1.000 Gefechtsfahrzeuge sowie Dutzende Kampfflugzeuge und Marineeinheiten teilnehmen.