Einige Tage nach einem Treffen zwischen der Co-AfD-Chefin Alice Weidel und Marine Le Pen von der französischen rechtskonservativen Partei Rassemblement National (RN) in Paris hat diese von der AfD ein schriftliches Dokument gefordert, mit dem sich Weidels Partei dazu verpflichten würde, dass „Remigration“ niemals Teil des AfD-Programms sein werde.
Die deutsche Partei wird aufgefordert, ihre Haltung zum umstrittenen Treffen in Potsdam darzulegen, schreibt „Der Spiegel“ unter Berufung auf französische Medien, die sich ihrerseits auf den RN-Abgeordneten Thibout Francois berufen.
„Le Pen war im Januar öffentlich auf Distanz zur AfD gegangen, nachdem das Treffen extrem Rechter in Potsdam durch das Medienhaus ‚Correctiv‘ bekannt geworden war“, schreibt das Magazin. „Le Pen hatte sich danach kritisch über die AfD geäußert. Sie sehe sich in deutlichem Widerspruch zu dem, was dort besprochen worden sein solle, hatte die französische Politikerin damals gesagt. Dabei gehe es vor allem um Vorstellungen einer sogenannten Remigrationspolitik, welche die AfD verfolge.“
Dabei hatte Weidel unmittelbar nach dem Treffen von einem „herzlichen Empfang“ in Paris geschrieben. „Wir haben viele politische Themenfelder besprochen und festgestellt, dass wir bei den großen Problemen der heutigen Zeit die gleichen Lösungsansätze verfolgen“, schrieb sie im Onlinedienst X.
Im Europaparlament gehören AfD und RN gemeinsam zur Fraktion „Identität und Demokratie“. „Ein Konflikt beider Parteien würde die Fraktion im Europaparlament deutlich schwächen“, stellt „Der Spiegel“ in diesem Zusammenhang fest.