Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verlangt Hilfen von der Europäischen Union, um Migranten an der Überquerung des Mittelmeers zu hindern. Sie forderte unter anderem eine Seeblockade Nordafrikas.
In einer Videobotschaft anlässlich der dramatischen Lage auf der Insel Lampedusa erklärte Meloni, notfalls müssten die Boote mit Hilfe der Marine am Ablegen gehindert werden. Meloni lud EU-Kommissions-Chefin von der Leyen nach Lampedusa ein, „um sich den Ernst der Lage, in der wir uns befinden, bewusst zu machen.“
Allein am Dienstag kamen mehr als 5.000 Menschen auf Lampedusa an – so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Die meisten stammten nach Angaben der italienischen Behörden aus Guinea, Elfenbeinküste Tunesien, berichtet Deutschlandfunk.
Inzwischen hat sich die Lage nach Angaben des Italienischen Roten Kreuzes etwas entspannt. Demnach haben die italienischen Behörden bis Freitag bereits 700 Menschen nach Sizilien und auf das Festland gebracht. Am Samstag sollten weitere 2.500 Menschen Lampedusa verlassen.
Die Bundesregierung will laut Innenministerin Nancy Fraser angesichts der Massenankunft auf Lampedusa die freiwillige Aufnahme von Migranten aus Italien fortsetzen. Die Aufnahme war vor kurzem gestoppt worden, weil sich Italien geweigert hatte, abgelehnte Asylbewerber entsprechend dem Dublin-Verfahren wieder zurückzunehmen.