Nach der Drohung eines Ausschlusses aus der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament wegen des Potsdamer Treffens hat die AfD-Bundestagsfraktion Gespräche mit der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen angekündigt, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“.
Diese sollen „geraderücken, wie es in Wirklichkeit aussieht“, zitiert die Zeitung den Parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann. Wie er erklärte, seien unzutreffende Medienberichte Grundlage für Le Pens Äußerungen gewesen.
Am Donnerstag hatte sich Le Pen mit Hinweis auf die Berichte des Netzwerks Correctiv über das Potsdamer Treffen von AfD-Vertretern mit Rechtsextremen distanziert und mit einem Ende der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament gedroht. Im Hinblick auf die Informationen, laut denen es bei dem Treffen angeblich um Pläne ging, Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland zu vertreiben, erklärte Le Pen: „Ich bin ganz und gar nicht einverstanden mit den Vorschlägen, die bei diesem Treffen diskutiert worden sein sollen.“
Baumann kommentierte am Montag diese Äußerung der französischen Politikerin wie folgt: „Das waren Äußerungen aufgrund von Presseberichten, die sie zur Kenntnis genommen hat.“ Diese Berichte seien „in Gänze von der ganzen Tonalisierung“ falsch gewesen. Begriffe wie „Deportation“ und „Massenaustreibung“ seien bei dem Treffen nicht gefallen. „Das sind Zuschreibungen vonseiten dieses dubiosen Correctiv-Organs und großer Teile der Presse“, stellte er laut der Zeitung fest.
Auch Le Pen habe bereits Gespräche mit der AfD in Aussicht gestellt. „Wir werden über diese sehr großen Meinungsverschiedenheiten reden müssen“, sagte die Politikerin, die derzeit Fraktionschefin ihrer rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) in der französischen Nationalversammlung ist.