Österreichs frisch gewählter Parlamentspräsident Walter Rosenkranz von der rechten FPÖ hat den ungarischen Regierungschef Viktor Orban als seinen ersten offiziellen Gast empfangen.
Orbán traf sich im Nationalrat mit Rosenkranz und einer größeren FPÖ-Delegation unter Führung von Parteichef Herbert Kickl. berichtet die „Berliner Zeitung“. Danach hätten sich Orbán und Kickl noch zu einem von der Partei organisierten Treffen zurückgezogen, hieß es. Zu Inhalten wurde zunächst nichts bekannt.
Im Vorfeld des Besuchs hatten die anderen Parteien die Einladung kritisiert und Rosenkranz vorgeworfen, als ersten Gast einen aufgrund seiner Migrationspolitik und seiner Verbindungen zu Russland umstrittenen Politiker empfangen zu wollen. Orbáns Regierungspartei Fidez und die FPÖ sind gemeinsam in der erst vor wenigen Monaten gegründeten EU-Fraktion „Patrioten für Europa“ vertreten.
Die rechtspopulistische FPÖ hatte die jüngste Nationalratswahl gewonnen. Da die stimmenstärkste Fraktion laut Gepflogenheiten den Parlamentspräsidenten stellen darf, wurde Rosenkranz vergangene Woche in das zweithöchste Staatsamt gewählt. Anlass des Besuchs von Orbán in Wien ist die Teilnahme an einer von der Schweizer Wochenzeitung „Weltwoche“ organisierten Diskussion zu geopolitischen Fragen, an der auch Altkanzler Gerhard Schröder teilnehmen soll.