Im Netz kursiert der Mitschnitt der Rede des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Rumäniens Haupstadt und sorgt für Empörung.
„Die Zeiten des Friedens sind vorbei, die Nachkriegszeit ist vorbei.“ Das sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk am Mittwoch in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Auf einem Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) erklärte er: „Wir leben in neuen Zeiten. In der Vorkriegszeit.“
Tusk sprach vom „Kampf gegen totalitäre Tendenzen, gegen Korruption, gegen Lügen“, der „an vielen Fronten“ erfolge. „Am dramatischsten zeigt er sich natürlich im Krieg in der Ukraine“, so der polnische Premier. Laut ihm geht es um „die Verantwortung für die Zukunft der westlichen Zivilisation“.
Europa befinde sich in einer „Vorkriegszeit“, während es „für einige unserer Brüder nicht einmal mehr eine Vorkriegszeit ist, sondern eine Zeit des Krieges in seiner grausamsten Form“, so Tusk mit Blick auf die Ukraine.
Der polnische Regierungschef sieht Europa statt in der Nachkriegszeit „vor einer einfachen Wahl“: „Entweder wir kämpfen für den Schutz unserer Grenzen und unseres Territoriums, unserer Werte und damit für die Verteidigung unserer Bürger und künftiger Generationen, oder die Alternative ist das Scheitern.“ Er sagte dabei nicht konkret, wer Europa bedroht, sondern sprach nur von dem „Bösen“: „Es gibt keine objektiven Gründe, vor dem Bösen zu kapitulieren.“
Das wirtschaftliche, finanzielle, demografische und moralische Potenzial Europas sei „größer als das Potenzial derjenigen, die uns angreifen“, erklärte Tusk und nannte die vermeintlichen Angreifer wieder nicht beim Namen.
Er sprach sich für mehr Aufrüstung in der Europäischen Union (EU) aus: „Wir dürfen uns nicht weiter Illusionen hingeben; niemand wird uns die Verantwortung abnehmen, für unsere Sicherheit und unsere Zukunft zu kämpfen.“