Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag bei einer großen Marineparade in St. Petersburg eine Reaktion auf die für 2026 geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland verkündet. Im Fall einer Umsetzung der Pläne werde Russland „spiegelgerecht“ reagieren und sich einem früheren Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen nicht mehr verpflichtet fühlen, erklärte er. Die Waffen dafür seien kurz vor der Fertigstellung.
Zuvor hatte Putin die Anfang Juli verkündete Entscheidung der USA, Marschflugkörper und Raketen in Deutschland 2026 als zusätzliche Abschreckung zu stationieren, als einen Rückfall in den Kalten Krieg kritisiert. Die USA begründete diese Entscheidung mit dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Ukraine-Konflikt.
Wie Russlands Präsident betonte, würden die besagten Raketen, die eventuell auch mit nuklearen Sprengköpfen ausgerüstet werden könnten, wichtige militärische und zivile Ziele in Russland binnen zehn Minuten erreichen können. Russland werde „spiegelgerecht“ darauf reagieren. Auch russische Kriegsschiffe könnten als Antwort mit vergleichbaren ausgestattet werden.
In einer Erläuterung der Bundeswehr wird darauf hingewiesen, dass Russland nuklearwaffenfähige Iskander-Raketen in der Exklave Kaliningrad stationiert hat und mit seinen Mittelstreckenwaffen auch deutsche Städte treffen kann. Die deutsch-amerikanischen Stationierungspläne seien eine Antwort hierauf und dienten der Abschreckung.
Unter den US-Waffen für Deutschland sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen sein.