Nach der Niederlage der proarmenischen Kräfte gegen Aserbaidschan haben die Behörden in Berg-Karabach die Auflösung der selbst ernannten Republik verkündet. In einem am Donnerstag veröffentlichen Dekret ordnete die Führung der örtlichen Behörden an, zum 1. Januar 2024 „alle staatlichen Institutionen und Organisationen“ in der Kaukasusregion aufzulösen. Berg-Karabach werde damit „aufhören zu existieren“.
Die Auflösung war Teil der Kapitulationsbedingungen. Die Entscheidung sei wegen der schweren politischen und militärischen Lage getroffen worden, hieß es. Sie ziele darauf ab, die Sicherheit und das Leben der Bevölkerung in Bergkarabach zu schützen. Nach der Auflösung der Republik Berg-Karabach müsse sich die Bevölkerung mit den Aserbaidschans Gesetzen zur Eingliederung der Region vertraut machen, um dann selbst zu entscheiden, ob sie nach Berg-Karabach zurückkehren wolle.
Wie die Zeitung „Die Welt“ unter Berufung auf Agenturmeldungen schreibt, sind Inzwischen 65.000 Einwohner von Berg-Karabach ins Mutterland Armenien geflüchtet. Die Flucht dauert mittlerweile an. Laut offiziellen Angaben zufolge zählte die Republik zuletzt 120.000 Einwohner.
„Unsere Analyse zeigt, dass es in den nächsten Tagen keine Armenier mehr in Berg-Karabach geben wird“, stellte Armeniens Präsident Nikol Paschinjan am Donnerstag in einer Kabinettssitzung fest. Er forderte eine Reaktion der internationalen Völkergemeinschaft auf die von Aserbaidschan betriebene „ethnische Säuberung“.