Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die ausgetauschten Gefangenen aus Russland als eine Bedrohung für ihr Vaterland bezeichnet. In seinem Telegram-Blog schrieb Medwedew, der heute das Amt des Stellvertretenden Chefs des Sicherheitsrates Russlands bekleidet: «Sie sollen die Vergänglichkeit ihres Daseins in dieser Welt nicht vergessen.» Medwedew empfahl ihnen, sich immer vorsichtig umzuschauen.
Russland habe bei dem Austausch das bessere Geschäft gemacht, erklärte Medwedew. Schließlich seien Leute nach Moskau zurückgekehrt, «die für das Vaterland gearbeitet haben». Sie seien «Patrioten ihrer Heimat». Russland habe dagegen neben Spionen und kriminellen Ausländern Gefangene abgegeben, die ihr Vaterland hassten und es zerstören wollten.
Bei dem großen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen waren unter anderem der Mitgründer der Menschenrechtsorganisation Memorial Oleg Orlow, der frühere Lokalpolitiker Ilja Jaschin sowie mehrere Mitarbeiter des gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny aus russischen Gefängnissen freigelassen worden. In die USA kehrten Journalist Ecan Gershkovich und Ex-Soldat Paul Whelan zurück, die wegen angeblicher Spionage in Russland verurteilt worden waren. Darüber hinaus erhielt Moskau den in Deutschland wegen Mordes verurteilten Geheimdienstler Vadim Krassikow zurück.