Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Herstellung einer Grundlage für das Ende des Konflikts mit Russland noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
„Unser unerschütterliches Ziel ist es, noch in diesem Jahr eine echte Grundlage für ein gerechtes Ende dieses Krieges zu schaffen“, sagte er am Montag in seiner abendlichen Ansprache in Kiew. Das sei ein allemal realistischer Zeithorizont, hieß es. Zugleich betonte der Präsident, dass die politische Führung in der Ukraine weiter an der Umsetzung der eigenen Friedensformel arbeite, die unter anderem den Rückzug der russischen Truppen voraussetzt.
Zuvor hatte Selenskyj die Notwendigkeit einer Teilnahme Russlands an zukünftigen Friedenskonferenzen betont. „Ich bin – wie die meisten Länder – der Ansicht, dass beim zweiten Friedensgipfel im November Vertreter Russlands anwesend sein sollten, da wir sonst keine tragfähigen Ergebnisse erzielen werden“, so das Staatsoberhaupt.
In einem BBC-Interview hatte er kürzlich zu verstehen gegeben, dass er auf ein Ende der „heißen Phase“ im Krieg und anschließende Friedensverhandlungen bis Ende des Jahres hoffe.
In dem seit rund 900 Tagen andauernden Konflikt hat sich die Einstellung der Bevölkerung zu den Bedingungen für ein Friedensabkommen beziehungsweise einer Feuerpause geändert: Waren zu Beginn des Konflikts im Frühjahr 2022 lediglich acht Prozent mit territorialen Zugeständnissen an Moskau einverstanden. 2023 waren es bereits rund 20 Prozent. Derzeit wäre etwa ein Drittel der Ukrainer für eine solche Lösung bereit.