Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Deutsche Einheit mehr als drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer für weit fortgeschritten, aber noch längst nicht für perfekt. «Ich verrate hier kein Geheimnis: Vollendet in diesem Sinne ist die Deutsche Einheit auch nach 34 Jahren natürlich nicht», sagte der SPD-Politiker beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin. Rufe man sich jedoch die damalige Ausgangslage in Erinnerung, «dann sind wir gleichwohl weit vorangekommen».
Schließlich gebe es kein einziges vergleichbares Land der Welt, das in den vergangenen Jahrzehnten vor einer ähnlichen Herausforderung gestanden habe wie Deutschland: «Vor der Herausforderung nämlich, zwei über vier Jahrzehnte hinweg geteilte, völlig verschieden organisierte Teilgesellschaften zusammenzubringen – wirtschaftlich, politisch, kulturell und mental.»
„Inzwischen spielt die Unterscheidungslinie Ost-West gerade für viele Jüngere in Deutschland kaum noch eine Rolle“, so Scholz. „Inzwischen hat sich die Lebenszufriedenheit der Deutschen in Ost und West weitgehend angeglichen. Inzwischen lassen sich viele globale Technologieunternehmen gerade auch in Ostdeutschland nieder.“
Laut einer NDR-Umfrage zum Thema Zufriedenheit mit der Wiedervereinigung sind 70 Prozent im Westen und 66 Prozent im Westen mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. Nicht zufrieden sind 28 Prozent der Befragten im Westen und 34 der Befragten im Osten.
(red/dpa)