Bei einem Telefonat zwischen den Verteidigungsministern von Russland und Frankreich sind der Terroranschlag bei Moskau und der Ukraine-Konflikt erörtert worden. Wie internationale Nachrichtenagenturen unter Berufung auf offizielle Quellen berichten, habe Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu das islamistische Attentat auf die Konzerthalle Crocus City Hall verurteilt und Frankreichs Bereitschaft zu einem engeren Austausch beim Antiterrorkampf betont. Zugleich appellierte er an den russischen Amtskollegen Sergej Schoigu, jegliche Instrumentalisierung des Terrorakts zu unterlassen. Frankreich habe keinerlei Informationen hinsichtlich einer Verbindung zwischen dem Anschlag und der Ukraine, worauf die russische Seite weiterhin bestehe.
Dabei hob der französische Minister hervor, dass sein Land die Ukraine so lange und so intensiv wie nötig unterstützen würde, um „Frieden und Sicherheit in Europa wiederherzustellen“, hieß es.
Wie russische Medien mitteilten, habe Schoigu beim Telefonat betont, die russische Seite habe Hinweise auf eine ukrainische Spur bei der Organisation des Terroranschlags festgestellt. „Das Kiewer Regime tut nichts ohne die Zustimmung der westlichen Kuratoren“ so der russische Minister. „Wir vertrauen darauf, dass in diesem Fall nicht die französischen Geheimdienste dahinterstecken.“
Auf den Ukraine-Konflikt eingehend, betonte Schoigu, dass eine Entsendung französischer Truppen in die Ukraine, die Präsident Emmanuel Macron nicht ausschließen wollte, zu Problemen für Frankreich führen würde. Zugleich signalisierte er Moskaus Bereitschaft zum Dialog über eine Regelung des Konflikts. Als sinnlos bewertete er allerdings einen in der Schweiz geplanten Friedensgipfel bezeichnet, weil Moskau zu diesem Treffen nicht eingeladen sei.
Es war das erste Telefongespräch zwischen den Verteidigungsministern beider Länder seit anderthalb Jahren.