Die Frühsommerumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat deutlich gemacht, dass der deutsche Mittelstand hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung des Landes immer pessimistischer eingestellt ist.
In der „Bild-Zeitung“ stellte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben mit Blick auf die Umfrageergebnisse fest: „Aktuell gibt es keinerlei Anzeichen für einen Aufschwung. Die Unternehmen drohen zusehends, das Vertrauen in die Politik zu verlieren.“
Die gewonnenen Zahlen seien laut Wansleben „alarmierende Anzeichen einer schrittweisen Deindustrialisierung“. „Wenn wir nicht zügig gegensteuern, verliert Deutschland seine industrielle Basis und damit die Grundlage für unseren Wohlstand. Es droht eine schleichende Abwanderung ganzer Industriezweige“, mahnte er.
Folgende Zahlen haben sich als Ergebnis der Umfrage ergeben:
Knapp 40 Prozent der energieintensiven Unternehmen fahren ihre Investitionen im Inland zurück;
Drei Viertel der energieintensiven Firmen sehen in den hohen Preisen in Deutschland ein Geschäftsrisiko;
37 Prozent der Mittelständler investieren wegen der hohen Kosten lieber ins Ausland und errichten dort neue Standorte;
20 Prozent der Unternehmen planen in Zukunft mit weniger Personal.
28 Prozent der Firmen bezeichnen die eigene Wirtschaftslage als „schlecht“.
Die Paradebeispiele aus der jüngsten Zeit waren ein Teilverkauf der Stahlsparte durch den Aufsichtsrat von Thyssen-Krpupp an einen tschechischen Partner, gegen den die IG Metall hart ankämpfen will, und die Verlegung von Produktionskapazitäten nach Polen durch Miele, die zahlreiche Entlassungen nach sich ziehen wird.
„Wenn wir nicht zügig gegensteuern, verliert Deutschland seine industrielle Basis und damit die Grundlage für unseren Wohlstand“, stellte Wansleben fest.