Die Bruttoeinkommen der Beschäftigten in Deutschland haben sich im ersten Quartal 2024 dank Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichprämien spürbar erhöht. Da die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum nur um 2,5 Prozent gestiegen sind, ergab sich ein Anstieg der Reallöhne um 3,8 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, war das der höchste Anstieg seit Einführung der Statistik im Jahr 2008.
Allein im zweiten Quartal 2023 waren die Nominallöhne stärker gestiegen als in dem aktuell beobachteten Zeitraum. Neben den tariflichen Lohnerhöhungen lag das an den vereinbarten Inflationsausgleichsprämien, die vom Staat bis zu einer Höhe von 3000 Euro steuer- und abgabenfrei gestellt wurden.
Beschäftigte mit vergleichsweise geringen Einkommen profitierten dabei am stärksten von der Entwicklung.
Die Reallöhne waren seit dem Schlussquartal 2021 infolge der Inflation spürbar gesunken, die Kaufkraft der Arbeitnehmer war dadurch beträchtlich geschwächt, berichtete Deutschlandfunk unter Berufung auf das Statistikamt. Seit Mitte 2023 steigen die Reallöhne bei zurückgehender Inflation allerdings wieder.
Die Wirtschaftsweisen rechnen für 2024 insgesamt mit einem spürbaren Plus. „Für das laufende Jahr ist, vor allem aufgrund bereits beschlossener Lohnerhöhungen aus dem vergangenen Jahr und dem Rückgang der Inflation, von einem weiteren Anstieg der Reallöhne auszugehen“, heißt es in einem Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsweisen für die Bundesregierung. Die Reallöhne voraussichtlich im Laufe von 2025 „ihr vorpandemisches Niveau wieder erreichen“.