Bei einem Stromverbrauch von 3.500 kWh zahlte ein 3-Personen-Musterhaushalt in Deutschland durchschnittlich rund 123 Euro pro Monat für Strom (Stand: Januar 2024), so geht aus den Erhebungen eines Unternehmens der Stroergruppe „Statista“ hervor. Demnach stieg im Verlauf von 25 Jahren der durchschnittliche Strompreis sukzessive von anfänglich 50 Euro im Monat (1998) – bis auf zwei „Ausreisserjahre“ in den Millenniumsjahren (2000/ 2001) mit gerademal 40 Euro – auf sage und schreibe 130 Euro pro Monat im Jahr 2024. Der Strompreis setzte sich zum größten Teil aus den Faktoren Netzentgelt, Beschaffung & Vertrieb sowie Steuern zusammen.
Werden die Strompreise der Haushalte der EU-27-Länder bei einem Jahresverbrauch von 2.500 bis 5.000 Kilowattstunden verglichen, stand Deutschland zuletzt an vierter Stelle. Am günstigsten war der Strom in niederländischen Haushalten. Auch im weltweiten Vergleich war Deutschland ein Land mit vergleichsweise hohen Strompreisen für Haushalte. Dass die Strompreise in Deutschland immer weiter steigen, wird auch bei Betrachtung der Indexwerte zur Entwicklung der Haushaltsstrompreise deutlich.
Index zur Entwicklung des Strompreises für Haushalte in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2023
In Deutschland wird heutzutage ein großer Teil des Stroms durch Erneuerbare Energien erzeugt, so schreibt „Statista“. Gleichzeitig sinkt die Menge des mithilfe von Braunkohle und Steinkohle erzeugten Stroms. In Bezug auf den Stromverbrauch ist die Industrie hierzulande der größte Verbraucher. Die Verbrauchergruppen „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“ und „Haushalte“ verbrauchen jeweils etwa ein Viertel des gesamten Stroms im Jahr 2022. Fast die Hälfte des Stroms wurde von dieser Verbrauchergruppe genutzt – das entspricht rund 201 Terawattstunden.
Der Strompreise für die Industrie inklusive der Stromsteuer nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu. Ebenso verhielt sich der Strompreis für Haushalte. Auch wenn die Preise bei anderen Anbietern als dem Grundversorger jedes Jahr unter dem Preis des Grundversorgers liegen, erhöhen beide Versorgergruppen jährlich die Strompreise.
China war zuletzt mit Abstand der größte Stromverbraucher im weltweiten Vergleich, gefolgt von den USA. In Europa gehörten zuletzt die skandinavischen Länder, in Bezug auf den Pro-Kopf-Stromverbrauch, zu den größten Verbrauchern. Einwohner Norwegens verbrauchten mehr als dreimal so viel Strom wie die Einwohner Deutschlands.
Unter Lebenshaltungskosten versteht man die finanziellen Belastungen, die z.B. durch Miete, Strom oder Lebensmittel entstehen. Die Ausgaben für Wohnung, Energie und Wohnungsinstandhaltung stellen den größten Posten der Lebenshaltungskosten privater Haushalte in Deutschland dar. So betrugen die Wohnkosten für einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland im Jahr 2020 monatlich rund 923 Euro. Insgesamt beliefen sich die durchschnittlichen privaten Konsumausgaben auf 2.507 Euro im Monat.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Januar 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,9 Prozent gestiegen. Damit ist die Inflationsrate auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2021 gefallen. Ab Juli 2021 stieg die Inflation in Deutschland an und erreichte in den Jahren 2022 und 2023 ein Rekordniveau. Verantwortlich dafür waren unter anderem Basiseffekte, die auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte 2020 und den damit einhergehenden sinkenden Preisen bei vielen Gütern zurückzuführen waren. Im Vergleich zum Vorjahr waren zudem die Preise für Mineralölprodukte und andere energieerzeugende Rohstoffe stark gestiegen, diese Entwicklung wurde durch den Krieg in der Ukraine weiter verstärkt, so Statista. Seit der zweiten Jahreshälfte 2023 ist die Inflationsrate wieder deutlich zurückgegangen.
Mit dem Begriff Inflation wird die Geldentwertung, also das Absinken des Geldwertes, bezeichnet. Verbraucher und Unternehmen bemerken diese Entwertung durch ein Ansteigen des Preisniveaus für Endprodukte wie Konsumgüter (z.B. Nahrungsmittel) oder Investitionsgüter (wie z.B. Maschinen). Der Verbraucherpreisindex bildet die Preisentwicklung für die privaten Verbrauchsausgaben ab und zeigt bei einer Steigerung des Indexes die aktuelle Höhe der Inflation an (siehe auch die jährliche Inflationsrate).
Die Inflationsrate errechnet sich aus dem Preisanstieg eines durch das Statistische Bundesamt definierten Produktwarenkorbs. Dieser Warenkorb enthält eine möglichst repräsentative Auswahl verschiedener Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, für die ein durchschnittlicher Endverbraucher bzw. Haushalt in Deutschland im Jahresverlauf Geld ausgibt.
Hierin enthalten sind unter anderem Ausgaben für: Lebensmittel, Bekleidung, Miete, Strom, Telekommunikation, Freizeitausgaben und Rohstoffe (bspw. Benzin, Heizöl) sowie staatliche Gebühren und Steuern. Der Warenkorb wird laufend aktualisiert, damit immer diejenigen Gütervarianten in die Preisbeobachtung eingehen, welche von den Konsumenten aktuell häufig gekauft werden. Die durchschnittliche Preisentwicklung für eine Güterart wird dann jeweils mit dem Ausgabenanteil gewichtet, welchen die privaten Haushalte in Deutschland für diese Güterart ausgeben. Die Inflationsrate hängt demzufolge nicht nur davon ab, wie sich die Preise für die Produkte des Warenkorbes ändern, sondern auch davon, mit welchem Gewicht die Preisentwicklungen der einzelnen Güter in den Verbraucherpreisindex eingehen. Im sog. Wägungsschema ist festgelegt, welches Gewicht die Waren und Dienstleistungen im Verbraucherpreisindex haben. Das Wägungsschema wird alle fünf Jahre angepasst.
Das monatliche Nettoeinkommen deutscher Privathaushalte konnte in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme verzeichnen und wirkt den steigenden Konsumausgaben entgegen. Während privaten Haushalten im Jahr 2019 monatlich im Durchschnitt circa 3.580 Euro netto zur Verfügung standen, waren es 2008 noch rund 650 Euro netto weniger. Betrachtet man die Armutsgefährdungsquote für Deutschland im Jahr 2020, so lag das höchste Armutsrisiko bei Personen zwischen 18 und 25 Jahren.
Im Jahr 2021 hatten laut einer Umfrage rund 10,6 Prozent der Frauen in Deutschland kein eigenes Einkommen. Bei den Männern waren es etwa 5,1 Prozent. In den Einkommensklassen ab 1.500 Euro netto lag der Anteil der Männer stets über dem der Frauen.
Auf der Seite der Ausgaben fallen monatliche Kosten an, wie zum Beispiel Miete und Nebenkosten oder auch Handyrechnungen. Darüber hinaus entstehen Kosten für Nahrung. Die Ausgaben privater Haushalte für Nahrungsmittel sind in den letzten Jahren konstant gestiegen und betrugen 2020 etwa 176 Milliarden Euro. Auch für die Bereiche Freizeit und Unterhaltung ist der gleiche Trend erkennbar; die Konsumausgaben steigen seit Jahren.
Die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren lagen im Jahr 2021 bei insgesamt 261 Milliarden Euro. Der Anteil der gesamten Ausgaben der privaten Haushalte für diese Konsumgüter lag im Jahr 2020 bei rund 15,4 Prozent. Im Vergleich der Länder der Europäischen Union bezüglich der Konsumausgaben für Nahrungsmittel und Getränke liegt Deutschland bei Betrachtung der totalen Zahlen vor Frankreich an erster Stelle. Bei einem anteiligen Vergleich der Konsumausgaben für Nahrungsmittel liegen Staaten wie Rumänien, Litauen und Estland im europäischen Vergleich an erster Stelle.
Die Höhe der Lebenshaltungskosten ist dabei auch abhängig von der Höhe der Inflation. Die Inflationsrate in Deutschland gibt die Veränderung des Verbraucherpreisindexes gegenüber dem Vorjahr oder -monat an. Das Statistische Bundesamt erstellt den Verbraucherpreisindex für Deutschland anhand des so genannten Warenkorbs. In Deutschland beinhaltet dieser Warenkorb rund 650 Güter und gehen über Alltagsprodukte wie Lebensmittel (FMCG) oder Benzin, Gebrauchsgüter wie Kleidung oder technische Geräte sowie Dienstleistungen wie Friseurbesuche oder Kinotickets.
Im Jahr 2021 stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland um 3,1 Prozent. Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie den ökonomischen Folgen des Krieges in der Ukraine stiegen die Verbraucherpreise in Deutschland spürbar an.
Die wichtigsten Zahlen und Fakten im Überblick:
•Durchschnittliche Höhe der Konsumausgaben je privatem Haushalt im Monat in Deutschland nach Verwendungszweck
Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Anteil der Konsumausgaben für Bekleidung und Schuhe 3,6 Prozent aller Konsumausgaben eines privaten Haushalts.
Anzahl der Privatinsolvenzen in Deutschland von 2012 bis 2022
Im Jahr 2022 gab es insgesamt 96.231 Privatinsolvenzen in Deutschland, im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der privaten Insolvenzverfahren um 11,7 Prozent zurück. Die Privatinsolvenz (auch Verbraucherinsolvenzverfahren) ist ein vereinfachtes Insolvenzverfahren zur Abwicklung der Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit) einer natürlichen Person (Privatperson). Es wird oft auch als Privatinsolvenzverfahren bezeichnet.
Unternehmensinsolvenzen in Deutschland von 1950 bis 2022
Im Jahr 2022 gab es in Deutschland 14.590 Unternehmensinsolvenzen. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Unternehmensinsolvenzen um rund 4,3 Prozent, im Jahr 2021 erreichte die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ein Tiefstwert seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999.
Laut Statista Research Department am 02.01.2024 ist die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland zum fünften Mal in Folge zurückgegangen und sank 2023 auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2004. Zum Stichtag 1. Oktober 2023 wurde für Deutschland eine Überschuldungsquote von rund 8,15 Prozent gemessen. Damit sind etwa 5,65 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf. Rund 3,43 Millionen dieser überschuldeten Personen sind Männer. Das bedeutet, dass etwa 10,1 Prozent der Männer über 18 Jahren in Deutschland als überschuldet und zumindest nachhaltig zahlungsgestört angesehen werden können.
Die Mehrheit der überschuldeten Personen hierzulande lebt in Westdeutschland. Eine höhere Überschuldungsquote lässt sich jedoch für den Ostteil des Landes ablesen. Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, so ist die Überschuldung in Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin am höchsten. Die geringste Überschuldung ist in Bayern und Baden-Württemberg zu finden. Ein Blick auf die Altersstruktur der überschuldeten Personen zeigt, dass die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen die höchste Verschuldung aufweist. Fast jede sechste dieser Altersklasse ist als überschuldet oder zumindest nachhaltig zahlungsgestört anzusehen.
Die Gründe für Überschuldung sind vielfältig. Sie reichen von Arbeitslosigkeit und gescheiterter Selbstständigkeit über die Trennung vom Partner bis hin zur unwirtschaftlichen Haushaltsführung. Aber auch die steigenden Wohnkosten können ursächlich dafür sein, dass nachhaltige Zahlungsschwierigkeiten auftreten. Im Jahr 2021 gaben die privaten Haushalte in Deutschland etwa 36,8 Prozent ihrer gesamten Konsumausgaben für das Wohnen (inklusive Energie und Wohnungsinstandhaltung) aus. Betrachtet man das gesamte verfügbare Einkommen der privaten Haushalte, so belief sich der Wohnkostenanteil auf ca. 23,3 Prozent. Demnach musste gut ein Viertel des Haushaltseinkommens für Mietzahlungen oder ähnliches aufgebracht werden.
Laut IW zahlen mehr als 46 Millionen Personen in Deutschland Einkommensteuer und 2,7 Millionen Erwerbstätige zahlen keine Einkommensteuer, jedoch Sozialbeiträge.
Während in Deutschland Sozialabgaben erst ab Überschreitung der Minijob-Grenze von 450 Euro in nennenswerter Höhe abgeführt werden müssen, sind sie ab einem Bruttolohn von etwa 6.400 Euro im Monat gedeckelt. Laut einer Steuersimulation des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ergibt sich für einen Single-Haushalt in Westdeutschland eine tatsächliche monatliche Freibetragsgrenze von etwa 1.000 Euro brutto. Wie die Infografik zeigt, zahlt ein Ehepaar mit Kindern (Alleinverdiener, gemeinsam steuerlich veranlagt) bis zu einem Verdienst von etwa 2.000 Euro nichts auf sein Einkommen.
Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahresdurchschnitt von 2005 bis 2024
Im Jahr 2023 betrug die Arbeitslosenquote durchschnittlich rund 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Januar 2024 lag bei 6,1 Prozent, die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen stieg gegenüber dem Vormonat um rund 169.000 Personen.
Der Begriff Demografischer Wandel bezeichnet die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung und geht dabei insbesondere auf Aspekte der Altersstruktur, der Geburtenzahlen und der Sterbefälle ein. Die geburtenreichen Jahrgänge der Baby-Boomer-Generation von 1955 bis 1970 stellt bis heute einer der größten Altersgruppen in Deutschland dar, mittlerweile befindet sich die Generation jedoch im Renteneinstiegsalter. In Deutschland gab es zum Ende des Jahres 2022 rund 18,66 Millionen Personen, die 65 Jahre oder älter waren. Zum gleichen Zeitpunkt waren ca. 14,25 Millionen Einwohner noch minderjährig, hatten das 18. Lebensjahr also noch nicht beendet. Siehe zum Vergleich auch die Statistik zur Zahl der Einwohner mit gleichgroßen Altersklassen.
Die gegenwärtigen Geburtenraten können das Defizit gegenüber den Sterbefällen nicht kompensieren. Die Gesellschaft altert – mit Konsequenzen für das deutsche Renten- und Pflegesystem. Beeinflusst wurde der demografische Wandel in Deutschland in den vergangenen Jahren insbesondere durch wachsende Migration in europäische Länder (Siehe auch die Themenseite Flüchtlinge und Asyl).
Mit rund 83 Millionen Einwohnern ist Deutschland eines der 20 bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Das Bundesland mit den meisten Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen, danach folgen Bayern und Baden-Württemberg.
Die meisten Menschen in Deutschland leben in Gemeinden, die zwischen 20.000 und 50.000 Einwohner haben. Die größten Städte in Deutschland sind die vier Millionenstädte Berlin, Hamburg, München und Köln. Dabei ziehen immer mehr Menschen in die Stadt – der gesellschaftliche Trend der Urbanisierung ist auch in Deutschland spürbar.
Nach Angaben der Weltbank stieg die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland in den vergangenen Jahren auf rund 81 Jahre an. Der Demografische Wandel hin zu einer alternden Bevölkerung schreitet voran.
Deutschland ist eine „bunte Gesellschaft“, so Statista – es leben ungefähr 21,9 Millionen Menschen in Deutschland, die einen Migrationshintergrund haben. Auch der Wanderungssaldo der Bundesrepublik ist seit 2010 positiv – die Zahl der Zuzüge überwiegt gegenüber den Fortzügen.
Im Jahr 2022 (Stand: Juni) wurden in Deutschland rund 97.250 Asylanträge gestellt. Der verbreitetste religiöse Glaube in Deutschland ist das Christentum, mit über 20 Millionen Gläubigen in der römisch-katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche. Aber auch andere Religionen und Religionsgemeinschaften haben ihren Platz in der deutschen Gesellschaft. Während der Islam in Deutschland tendenziell wächst wird die Weltreligion des Judentums von einer kleinen Glaubensgemeinschaft in Deutschland praktiziert.
Hinweis: Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.