Der Modekonzern Esprit schließt bis zum Jahresende alle seine 56 Filialen in Deutschland. Wie dpa erfuhr, verlieren rund 1300 Mitarbeiter ihren Job, wie die Deutsche Presse-Agentur. Die Markenrechte für das insolvente europäische Geschäft sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden.
Die Produkte in den Filialen sollen abverkauft werden. Der Finanzinvestor übernimmt nicht das operative Geschäft, also weder Filialen noch Arbeitnehmer. Die Arbeitsstellen in den Läden und der Zentrale in Ratingen fallen dadurch weg.
Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es. Produkte unter dem Label würden demnach weiter hergestellt und in Deutschland verkauft – in welcher Form, ist bisher nicht bekannt.
Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Einkauf und Vertrieb sind in diversen europäischen Tochter- und Enkelgesellschaften organisiert.
Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv. Die Geschäfte außerhalb von Europa sind von der Insolvenz nicht betroffen. Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, sitzt in Hongkong. Deutschland ist jedoch der wichtigste Markt für den Konzern.
Der Modekonzern Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt. Damals waren rund 50 Filialen in Deutschland geschlossen worden, etwa 1100 Stellen wurden gestrichen.