Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 ist der Anteil von russischem Pipeline-Gas an den Gasimporten der EU von 40 Prozent im Jahr 2021 auf acht Prozent im Jahr 2023 zurückgegangen.
Mittlerweile gibt es allerdings Anzeichen für eine neue Zunahme der Pipeline-Gas-Importe. Wie die „Berliner Zeitung“ in ihrer Analyse feststellt, importieren einige EU-Länder wieder mehr davon.
Griechische Gasimporte stammen laut „Handelsblatt“ aktuell zu rund 60 Prozent aus Russland gegenüber 14 Prozent 2022. Auch in Österreich stieg der russische Anteil an den Gasimporten von 87 Prozent auf 91 Prozent. Ungarn schloss 2023 neue Lieferverträge mit dem russischen Gaskonzern Gazprom ab.
„Daten der Denkfabrik Bruegel zeigen, dass die Gasimporte der EU aus Russland steigen“, heißt es in der „Berliner Zeitung“. „In der ersten Juliwoche 2024 lagen sie bei 648 Millionen Kubikmeter, im Jahr 2023 waren es im gleichen Zeitraum nur 562 Millionen Kubikmeter. Besonders über Pipelines in der Ukraine sowie in der Türkei wurde mehr russisches Gas importiert. Die türkische Pipeline TurkStream leitete beispielsweise in der ersten Juliwoche 344 Millionen Kubikmeter Gas Richtung EU, im Jahr davor waren es nur 298 Millionen Kubikmeter, eine Zunahme von rund 15 Prozent.“
Bei Gesamtexporten nach Europa – Pipeline-Gas und LNG – habe Russland die USA als zweitwichtigsten Gaslieferanten der EU mittlerweile wieder überholt.
Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts hat die EU insgesamt 14 Sanktionspakete gegen Russland erlassen. Russisches Pipeline-Gas sei von den Sanktionen bisher aber nicht betroffen, stellt die „Berliner Zeitung“ fest.