Kleines Einkommen, materielle Entbehrungen, geringe Erwerbsbeteiligung – diese drei Punkte fassen Statistiker in einer Ziffer zusammen. Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen.
Mehr als 17,7 Millionen Menschen beziehungsweise 21,2 Prozent der deutschen Bevölkerung waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr von Armut und sozialer Abgrenzung bedroht. Die Behörde bezieht sich dabei auf Ergebnisse einer Erhebung von Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unverändert.
Als von Armut oder Ausgrenzung bedroht gilt in der Europäischen Union eine Person, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung, berichtet dpa. Für jede dieser Lebenssituationen könne jeweils der Prozentsatz der Betroffenen ermittelt werden.
Für die Bundesrepublik seien laut dem dpa-Bericht in den drei Bereichen folgende Zahlen ermittelt worden:
Armutsgefährdet war 2023 etwa jede siebte Person – 14,3 Prozent der Bevölkerung oder knapp zwölf Millionen Menschen. Im Jahr 2022 hatte die Armutsgefährdungsquote 14,8 Prozent betragen.
Von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung waren 6,9 Prozent der Bevölkerung oder 5,7 Millionen Menschen betroffen. Im Jahr 2022 waren es 6,2 Prozent gewesen.
In einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung lebten 9,8 Prozent der Bevölkerung unter 65 Jahren beziehungsweise 6,2 Millionen Menschen. 2022 waren es ebenfalls 9,8 Prozent gewesen.