EZB fordert UniCredit zum Ruckzug aus Russland auf – Die Bank wehrt sich

Die italienische Großbank UniCredit wehrt sich gegen die Forderung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Geschäft in Russland zu reduzieren. Wie das Geldinstitut mitteilte, wolle die UniCredit vor Gericht klären lassen, ob die EZB die Aufgabe des Russland-Geschäfts verlangen dürfe. Die UniCredit ist nach der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) zweitgrößte westliche Bank in Russland, die ihre Operationen in diesem Land nicht eingestellt hat.

shutterstock/Frederick Hornung

Laut der Mitteilung des Geldinstituts hat die UniCredit Bedenken hinsichtlich der Bedingungen, unter denen der Geschäftsrückzug erfolgen muss. Diese würden über den derzeitigen Rechtsrahmen hinausgehen, hieß es. Der Verwaltungsrat der Bank habe daher einen Antrag an das Gericht der Europäischen Union gestellt, um Klarheit über die Verpflichtungen zu bekommen.

Die wenigen europäischen Banken, die nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts immer noch in Russland tätig sind, gerieten in letzter Zeit immer stärker unter Druck der Aufsichtsbehörden in der EU und der USA. Erst vor wenigen Wochen hatte die EZB die in Russland aktiven Geldhäusern erneut zu einem Ausstieg aus dem russischen Markt aufgefordert, um Risiken zu reduzieren.

Neben der UniCredit hatte auch die RBI ein Schreiben der EZB erhalten. Wie ein RBI-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, woll das Geldinstitut nicht gegen den Bescheid der Aufsichtsbehörde gerichtlich vorgehen.

Wie die UniCredit bekanntgab, habe die Bank nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts Strategien zum Abbau ihrer Geschäfte in Russland beschlossen. Dementsprechend habe sie die grenzüberschreitenden Geschäfte um 91 Prozent und die inländischen Geschäfte um 65 Prozent reduziert. Dies solle zeigen, dass die UniCredit die Einstellung der EZB ghinsichtlich der Bedeutung des Rückzugs aus Russland teile, berichtet „Manager Magazin“.

Die EZB sei über den Antrag der UniCredit informiert worden, dessen Bearbeitung mehrere Monate in Anspruch nehmen kann, heißt es im Beitrag des „Manager Magazin“. Bis dahin habe die Bank eine vorläufige Aussetzung der Entscheidung zum Russland-Geschäft beantragt. Bis es hier Klarheit gibt, will die Bank allerdings ihrer Verpflichtung nachkommen, ihre Präsenz in Russland deutlich zu reduzieren.

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