Die Verbraucher in Deutschland mussten im Juli durchschnittlich 2,3 Prozent mehr für Waren und Dienstleistungen ausgeben als vor einem Jahr.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, haben sich in der Jahresfrist vor allem Dienstleistungen verteuert (+3,9 Prozent). An der Spitze liegen hier teurere Autoversicherungen (+29,4 Prozent), soziale Dienstleistungen (+8,1 Prozent) und Gaststättenbesuche (+ 6,7 Prozent). Die Netto-Kaltmieten, die ein Sechstel des zugrunde gelegten Warenkorbs ausmachen, legten 2,2 Prozent zu.
Dämpfend wirkten sich die 1,7 Prozent günstigeren Preise für Energieprodukte aus. Unter anderem waren Gas, Strom und feste Brennstoffe wie Holz oder Kohle teils deutlich günstiger zu haben. Dafür legten die Preise für Fernwärme (plus 31 Prozent) oder leichtes Heizöl (plus 7,7 Prozent) beträchtlich zu.
Nahrungsmittel waren 1,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb in diesem Segment nach 1,1 Prozent im Vormonat wieder. Speisefette und Zucker waren hier die Preistreiber, während Molkereiprodukte billiger geworden sind.
Sollte die Inflation im Jahresverlauf in Deutschland wie auch im Euroraum insgesamt sinken, gäbe das der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahresverlauf Spielraum für weitere Leitzinssenkungen. Sie hat im Juni erstmals seit der Inflationswelle die Leitzinsen wieder um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Im Juli ließ die Notenbank die Zinsen unverändert und hielt sich die Tür offen für eine weitere Zinssenkung bei ihrer Sitzung Mitte September.
Grundsätzlich sieht die Europäische Zentralbank bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent Preisstabilität gewahrt. Geringere Raten oder gar sinkende Verbraucherpreise (Deflation) bergen die Gefahr, dass Unternehmen wie Konsumenten ihre Investitionen und Anschaffungen verschieben, weil sie noch niedrigere Preise erwarten, was negative Folgen für das Wirtschaftswachstum hätte. Das hätte negative Folgen für das Wirtschaftswachstum.
(red/dpa)