Allein im September haben 8.500 ukrainische Staatsangehörige eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt, eine Ausbildung oder eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen. Das teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit. Das sei mehr als doppelt so viel wie im September 2023. „Diese Zahlen zeigen, dass der Job-Turbo deutlich wirkt“, lobte der Minister die Arbeit seiner Behörde.
Trotz des konjunkturell schwierigen Umfelds seien im Juli 2024 rund 266.000 der gut 700.000 nach Deutschland gekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer im erwerbsfähigen Alter beschäftigt, 213.000 von ihnen sozialversicherungspflichtig, hieß es. 53.000 hätten einen Minijob.
Wie die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, feststellte, sei der Arbeitsmarkt für Ukrainer derzeit wenig aufnahmefähig. Dennoch gehe die Entwicklung in die richtige Richtung. Ein Hemmnis sei weiterhin aber das Wirrwarr an Genehmigungsverfahren zur Anerkennung von Berufsabschlüssen in Deutschland.
Forderungen nach einer Rückkehr der Ukraine-Flüchtlinge vom Bürgergeld ins Asylbewerberleistungsgesetz, wie sie zuletzt aus Union und FDP laut geworden waren, erteilte Nahles eine klare Absage. „Wer Menschen schnell in Arbeit bringen will, der tut gut daran, das zu unterlassen“, sagte Nahles.
Aus dem Bürgergeld bestehe die vollumfängliche Möglichkeit der Vermittlung in Arbeit. Dies sei unter den Regelungen des Asylbewerberleistungsgesetzes schwieriger und nur verzögert möglich.
Die Arbeitsvermittlung werde allerdings neben den Anerkennungsproblemen bei Berufsabschlüssen auch die Sprache, so Nahles. In diesem Zusammenhang verwies sie auf Programme zum Spracherwerb „on the job“, d. h. nach Berufseintritt.