Die Ukraine benötigt ständig neues Geld, um den Krieg fortsetzen zu können. Nun wurde kurz vor knapp mit privaten Gläubigern eine Umschuldung alter Schulden vereinbart.
Die Ukraine hat mit privaten Gläubigern eine Umschuldung vereinbart und damit einen Zahlungsausfall abgewendet. «Die getroffenen Vereinbarungen sehen eine Verringerung der ukrainischen Schulden vor, indem der Wert der Euroanleihen in der Anfangsphase nominal um 37 Prozent gesenkt wird», teilte Finanzminister Serhij Martschenko mit. Die Schuldsumme sinke mit der Ausgabe neuer Anleihen und Fälligkeiten zwischen 2029 und 2036 um umgerechnet knapp acht Milliarden Euro.
Ursprünglich wäre die Rückzahlung der Anleihen zwischen 2024 und 2029 fällig gewesen. Einschließlich Zinsen verzichteten die Gläubiger damit auf etwa 60 Prozent der ursprünglich vereinbarten Zahlungen. Die Ukraine spare somit bis 2033 umgerechnet etwas mehr als 20 Milliarden Euro ein, hieß es. «Dadurch werden wichtige Finanzmittel frei, die für Verteidigungs- und Sozialausgaben verwendet werden können», betonte Martschenko.
Ende Juni hatte das britische Wirtschaftsmagazin «The Economist» vor einem Zahlungsausfall der Ukraine im August gewarnt, sollte keine Einigung mit privaten Gläubigern über eine Umschuldung erzielt werden. Staatliche Geldgeber hatten Kiew eine Aussetzung des Schuldendienstes bis 2027 eingeräumt. Das osteuropäische Land verteidigt sich mit starker westlicher Hilfe seit Februar 2022 gegen die russische Invasion.
(red/dpa)