Ministerium plant Rückbau des Gasnetzes – Wird es eng für Millionen Gaskunden im Land?

Die Regierung plant den Rückbau des Gasversorgungsnetzes, das künftig wegen des „Umbaus der Wärmeversorgung“ in der derzeitigen Form nicht mehr benötigt werde. Hausbesitzer und Mieter könnten diese Pläne teuer zu stehen kommen. Das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck plant einen großflächigen Rückbau des Gasnetzes. Das berichtet das vom Springer-Verlag herausgegebene Blatt „Bild“. Hintergrund sei der durch das Heizgesetz festgeschriebene Umbau der Wärmeversorgung. Demnach müssen bis 2045 alle Gebäude „klimaneutral“ beheizt werden. 

Redaktion Berlin 24/ 7

Shutterstock/ Parilov

In einem 23-seitigen Papier mit dem Titel „Transformation Gas-/Wasserstoff-Verteilernetze“ plant das Ministerium nun unter anderem den großflächigen Rückbau des Gasnetzes. In dem Dokument heißt es: „Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung werden dann in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden.“ Es sei „davon auszugehen, dass die Länge der Gasverteilernetze von derzeit über 500.000 km stark zurückgehen wird.“ Die Verantwortung dafür liege bei den Netzbetreibern und Netzeigentümern. Diese könnten Gasanschlüsse künftig auch kündigen, wenn sie nicht mehr wirtschaftlich sind.

Dies hätte zur Folge, dass zahlreiche Haushalte künftig nicht mehr mit Gasheizung heizen könnten. Derzeit wird jeder zweite Haushalt mit Gas beheizt. Die Gas-Alternativen Wasserstoff und Biomethan werden laut dem Ministerium nur begrenzt zur Verfügung stehen. Ein Großteil der Wohnungen und Häuser müsste deshalb auf Fernwärme oder Wärmepumpe umgerüstet werden.

In dem Papier heißt es weiter, dass Gaskunden rechtzeitig über mögliche Stilllegungen informiert werden müssten. Die Wärmeversorgung solle gesichert werden, die Umbaukosten sollten „möglichst gering gehalten“ werden. Trotzdem dürfte der Zwang zum Heizungstausch zahlreiche Eigentümer mit existenzbedrohenden Kosten konfrontieren.

Bereits im Mai 2022 hatte der damalige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Patrick Graichen, der im Mai 2023 nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft sein Amt verlor, die Stadtwerke aufgefordert, den Rückbau ihrer Gasnetze zu planen. Damals war der frühere Chef der oligarchenfinanzierten Lobbyorganisation Agora Energiewende mit dieser Forderung noch auf Widerstand gestoßen.

Minister Habeck betont immer wieder, wie wichtig es sei, beim „Klimaschutz“ auf Kurs zu bleiben. Tatsächlich wäre die weitgehende Zerstörung des flächendeckenden Gasnetzes eine Wertvernichtung ungeheuren Ausmaßes, die kaum wieder rückgängig gemacht werden könnte. 

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