Studie: Potenzial der Russland-Sanktionen bei weitem nicht ausgeschöpft

In einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) von DIW-Expertin Sonali Chowdhry und Ökonomen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel werden Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf Russland und auf die sanktionierenden Länder untersucht.

shutterstock/Sandor Szmutko

Der Wohlstand in Russland sei infolge der Sanktionen um 1,4 Prozent eingebrochen, zitiert die „Berliner Zeitung“ aus dem Dokument. Wie die Experten feststellen, sei das Potenzial der Sanktionen bei weitem nicht ausgeschöpft, der Druck hätte deutlich erhöht werden können.  

Laut ihren Berechnungen hätten die Verluste der russischen Wirtschaft im hypothetischen Maximalszenario mit einer weltweiten Koalition und einem vollständigen Handelsembargo gegen Russland bereits ab 2014 bis zu 15 Prozent betragen können.

Vor allem die Schwellenländer wie China, Vietnam oder Brasilien hätten den Sanktionsdruck auf Russland wesentlich steigern können, hätten sie sich den Sanktionen angeschlossen. Hätte etwa China sich 2014 an den Sanktionen beteiligt, hätten die Verluste Russlands um 22 Prozent erhöht, so Chowdhry.

„Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sich China einer Koalition gegen Russland anschließen wird“, wird die Studienautorin von der „Berliner Zeitung“ zitiert. „Aber die Koalitionsmitglieder könnten alternative Wege finden, sich strategisch mit China und anderen Schwellenländern zu arrangieren, um Russland Sanktionsumgehungen zu erschweren.“

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