Die Zahl der Pleiten in Deutschland wird in diesem Jahr laut einer Studie von Allianz Trade gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent steigen. Eine leichte Entspannung sei frühestens 2025 denkbar. Dann würde die Zahl der Insolvenzen laut ihrer Prognose bei rund 20.000 im Jahr einpendelt.
Der Hauptgrund sei der Mangel an Aufträgen infolge der schwachen Wirtschaft, aber auch der allgemeinen geopolitischen Situation.
Besonders betroffen seien das Gastgewerbe und der Bau. In der Gastronomie stehe laut einer Schätzung von Branchenverbänden jeder achte Betrieb vor dem Aus.
Das Verhalten der Verbraucher werde von der immer noch beachtlichen Inflation beeinflusst. Eine Rolle spiele auch die Tatsache, dass die Bundesregierung Anfang dieses Jahres die im Zuge der Corona-Hilfen herabgesetzte Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben habe.
Infolge der hohen Zinsen und der Verteuerung von Baustoffen seien die Aufträge im Baugewerbe eingebrochen. Der Neubau von Wohnungen sei eingebrochen, der Markt für Geschäftsimmobilien stagniere, stellen die Experten fest.
Der kleine Trost: Im internationalen Vergleich stehe Deutschland hinsichtlich des Anstiegs von Pleiten im Vergleich zu den USA, Spanien und den Niederlanden relativ gut da. Jedenfalls sei die Lage mit der Finanzkrise 2008/2009 nicht vergleichbar.