Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine einigte sich die EU darauf, den Bedarf an Gas deutlich zu senken. In Rumänien dürfte der Gasverbrauch in Zukunft jedoch trotzdem ansteigen. Zudem will das Land zu einem der wichtigsten Gasproduzenten in Europa werden.
Rumänien rechnet nicht mit einer Verringerung seines Gasverbrauchs und verlässt sich auf seine einheimischen Produktionsquellen, insbesondere mit Blick auf das Jahr 2027. Dann soll das Projekt „Neptun Deep“ die Produktion aufnehmen und Rumänien zum wichtigsten Gasproduzenten in der EU machen, berichtet das Portal Euractiv.
Am Montag einigte sich der Europarat darüber, dass die koordinierte Nachfragereduzierung fortgesetzt werden soll. Aus Sicht des rumänischen Energieminister Sebastian Burduja ist das eher eine Empfehlung als eine Verpflichtung, da einige europäische Staaten ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern müssten.
Obwohl sich die Versorgungssicherheit in der EU verbessert habe, müsse die Nachfrage noch weiter gesenkt werden, um ausreichende Gasvorräte für den kommenden Winter zu gewährleisten. Die Mitgliedstaaten seien aufgefordert, ihren Gasverbrauch bis zum 31. März 2025 um mindestens 15 Prozent im Vergleich zu ihrem durchschnittlichen Gasverbrauch zwischen dem 1. April 2017 und dem 31. März 2022 weiter zu senken.
Diese Empfehlung soll laut dem Bericht den Mitgliedstaaten dabei helfen, bis zur Umsetzung der Richtlinien über Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Jahr 2025 angemessene Maßnahmen zur Versorgungssicherheit zu ergreifen. Ziel sei es, in naher Zukunft die Nachfrage im Hinblick auf die Dekarbonisierung strukturell zu verringern.