Deutschland hat Japan bei der Wirtschaftskraft überholt und ist jetzt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dahinter steckt aber kein wirklicher Aufstieg Deutschlands, stellt „Business Insider“ fest.
In Japan sei nämlich die Rezession noch stärker als in Deutschland, heißt es in dem Beitrag. Außerdem entwickle sich der japanische Yen schwächer als der Euro. Im Ergebnis sei Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf umgerechnet 4,21 Billionen Dollar geschrumpft. Das deutsche BIP betrug nach den Zahlen der japanischen Regierung vergleichbare 4,46 Billionen Dollar.
Eine der Ursachen dieser Entwicklung liege in einer starken Überalterung der japanischen Bevölkerung. Zugleich sei auch die Zuwanderung minimal. Bereits seit 1995 gehe in Japan der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter zurück. In Deutschland habe dieser Prozess erst vor wenigen Jahren begonnen.
Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind die USA und China, das Japan erst vor gut zehn Jahren von Platz zwei verdrängt hatte.
Für Deutschland sei die Veränderung im Ranking der größten Volkswirtschaften kein wirklicher Aufstieg, sondern eher eine Warnung, schreibt „Business Insider“. Denn viele Probleme in der Alters- und Wirtschaftsstruktur seien ähnlich: Immerhin sei Japans Wirtschaft 2000 als Nummer zwei der Welt noch zweieinhalb Mal so groß wie die deutsche gewesen.
In den ersten beiden Dekaden des Jahrhunderts habe Deutschland enorm mit starken Exporten von der Globalisierung und von billiger Energie aus Russland profitiert. Beide Faktoren seien nun weitgehend vorbei.