Eine Kapsel des chinesischen Raumschiffs „Chang‘e-6“ ist mit Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zur Erde zurückgekehrt. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, landete die Kapsel am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Steppe der Inneren Mongolei.
Der Lander des Raumschiffs „Chang’e-6“ hatte am 2. Juni auf dem Mond aufgesetzt und anschließend die Gesteinsproben gesammelt.
Basierend auf den geologischen Merkmalen der Landestelle im Südpol-Aitken-Becken (SPA) des Mondes gehen chinesische Forscher davon aus, dass die zurückgebrachten Proben aus 2,5 Milliarden Jahre altem Vulkangestein bestehen werden. Auch Spuren früherer Meteoriteneinschläge könnten in den Proben enthalten sein.
China hatte zuletzt im Dezember 2020 Gesteinsproben vom Mond zur Erde gebracht. Davor war dies bereits den USA und der Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren gelungen. Erstmals waren nun jedoch Proben von der erdabgewandten Seite des Mondes an Bord, von denen sich Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte des Erdtrabanten erhoffen.
Wie der chinesische Geologe Yue Zongyu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Forschungsmagazin „The Innovation“ schrieb, gebe es „erhebliche Unterschiede“
zwischen der erdzugewandten und der erdabgewandten Seite des Mondes,
und zwar hinsichtlich der Krustendicke, der vulkanischen Aktivität
und der Zusammensetzung des Bodens. Proben mit Spuren von Meteoriten
könnten letztendlich nicht nur Informationen über die Evolution des
Mondes liefern, sondern auch neue Erkenntnisse über die Entstehung
des gesamten inneren Sonnensystems, hieß es.
(red/dpa)