36 Prozent der Europäer betrachten die Hilfe für die Ukraine als eine Priorität des nächsten Europäischen Parlaments. Weitere 36 Prozent halten sie für wichtig, aber nicht für vorrangig, während sie für die restlichen 27 Prozent der Befragten eine zweitrangige Angelegenheit ist.
Dies ergab eine Ipsos-Umfrage, an der rund 26.000 Einwohner von 18 EU-Ländern teilgenommen haben.
Dabei unterscheidet sich auch die Einstellung in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten recht stark. Die Befragten in den nordischen EU-Mitgliedstaaten setzen sich besonders stark für eine aktive Unterstützung der Ukraine ein: 68 Prozent der Schweden, 59 Prozent der Dänen und 57 Prozent der Finnen erklärten, dass dies für sie eine Priorität sei, berichtet Euronews. In Ungarn, Griechenland, Rumänien und der Slowakei werden die Ukraine-Hilfen eher als zweitrangiges Thema angesehen. In Ungarn etwa sind nur 12 Prozent der Meinung, dass die Hilfe für die Ukraine eine Priorität des nächsten Europäischen Parlaments sein sollte.
„In Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik, wo die Regierungen zu den größten Gebern von Militärhilfe für die Ukraine gehören, scheinen die Befragten eine gewisse Hilfsmüdigkeit zu verspüren. dort waren die Ergebnisse der Umfrage dem EU-Durchschnitt sehr ähnlich“, kommentiert der Sender die Ergebnisse der Umfrage.
Gespalten ist auch die Meinung der Befragten hinsichtlich der Effektivität der EU-Hilfe für die Ukraine. 36 Prozent waren der Meinung, dass der Einfluss der Europäischen Union positiv gewesen sei. 32 Prozent erklären, der Einfluss der EU sei weder positiv noch negativ gewesen, und die verbleibenden 31 Prozent glauben, er sei negativ gewesen.
Laut den vom EU-Rat veröffentlichten Zahlen beläuft sich der Gesamtbetrag der von den 27 EU-Mitgliedstaaten für die Ukraine bereitgestellten Hilfe auf mehr als 143 Milliarden Euro. Davon wurden 81 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt als finanzielle, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe zugesagt, weitere 12 Milliarden Euro wurden von den Mitgliedstaaten für denselben Zweck bereitgestellt.
Die Militärhilfe beläuft sich auf insgesamt 33 Milliarden Euro. Zwei Drittel davon wurden als bilaterale Hilfe geleistet und die restlichen 11 Milliarden Euro im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität beigesteuert. 17 Milliarden Euro wurden zur Unterstützung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union ausgezahlt.
Über vier Millionen ukrainische Flüchtlinge sind seit März 2022 in der Europäischen Union untergekommen.