Bei einem Beschuss der Stadt Belgorod, Hauptstadt der gleichnamigen russischen Region an der Grenze zur Ukraine, sind mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 111 Menschen seien verletzt worden, teilte die russische Zivilschutzbehörde am Samstagabend mit.
Die ukrainische Seite hat vorerst keine offizielle Stellungnahme zum Vorfall veröffentlicht. Die Zeitung „Ukrajinska Prawda“ berichtete unter Berufung auf anonyme Geheimdienstquellen, die ukrainische Armee hätte auf militärische Objekte im Gebiet gezielt. Zivilisten seien aufgrund „unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen“ zu Schaden gekommen.
Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax mitteilte, habe Präsident Wladimir Putin laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow den Gesundheitsminister Michail Muraschko mit einem Team nach Belgorod entsandt, damit sie die Situation vor Ort prüfen.
Das russische Gebiet Belgorod liegt an der Grenze zur Ukraine und ist regelmäßig von Kampfhandlungen betroffen. Einen derart opferreichen Vorfall hat es seit Beginn des Ukraine-Konflikts noch nicht gegeben.
In der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen war es zu einem der stärksten Luftangriffe auf das Territorium der Ukraine seit dem Beginn des Konflikts im Februar 2022 gekommen. Viele Beobachter vermuten, dass der Angriff auf Belgorod im Zusammenhang mit der massiven russischen Raketenattacke in Verbindung stehen könnte.