Nach Ansicht des ehemaligen CIA-Analysten Peter Schroeder unterschätzen die USA die Möglichkeit eines Atomwaffen-Konflikts zwischen Russland und der Nato.
„Es ist eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Atomwaffe auf dem Schlachtfeld in der Ukraine einsetzen wird, aber es ist sehr gut möglich, dass er dazu übergeht, eine gegen die NATO einzusetzen“, schrieb Schroeder in einem Beitrag für das Magazin „Foreign Affairs“, aus dem „Business Insider“ zitiert.
Der frühere Staatsdiener, der neben seiner Tätigkeit für die CIA auch für die US-Botschaft in Moskau und den National Intelligence Council gearbeitet hatte, stellte fest:
„Im Gegensatz zum Westen hat Putin möglicherweise keine Angst vor einem nuklearen Patt: Er ist mit Russlands Atomwaffenarsenal und den Grundsätzen der nuklearen Abschreckung bestens vertraut und sieht sich möglicherweise als besonders geeignet an, eine nukleare Krise zu bewältigen.“
Der Ex-CIA-Analyst stellt sich die Entwicklung wie folgt vor: „Wenn Putin den Krieg eskaliert, indem er beispielsweise die NATO mit konventionellen Waffen angreift, wird er wahrscheinlich sehr schnell handeln, um den Vereinigten Staaten keine Gelegenheit zu geben, sich aus einer Krise herauszumanövrieren.“
Von dort aus könnte Moskau beginnen, Gewalt gegen die NATO anzuwenden, und zwar NATO-Flugzeuge oder –Schiffe anzugreifen. „Im schlimmsten Fall – wenn der Kreml die Welt schockieren wollte, um den Krieg in der Ukraine schnell und zu Putins Bedingungen zu beenden – könnte Russland sogar eine Atomwaffe direkt auf NATO-Gebiet abfeuern“, meinte Schroeder.