Defizitäre 155-Millimeter-Granaten: Rheinmetall bekommt neuen Großauftrag

Zur Aufstockung ihrer Munitionslager hat das Verteidigungsministerium einen Rahmenvertrag mit Rheinmetall geschlossen. Einem Medienbericht zufolge will das Ministerium wesentlich mehr Artilleriemunition kaufen als bisher geplant. Es geht dabei in erster Linie um das wichtige Kaliber 155 Millimeter.

shutterstock/nitpicker

Der bereits geschlossene Rahmenvertrag mit dem Rüstungskonzern Rheinmetallsoll soll über rund 880 Millionen Euro aufgestockt werden. Wie das Magazin „Der Spiegel“ berichtet, würde dies mindestens 200.000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter entsprechen. Das Blatt berief sich dabei auf ein Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Die Munition ist vor allem für die Panzerhaubitze 2000 bestimmt.

Durch den Auftrag an Rheinmetall sollen die weitgehend leeren Depots der Bundeswehr wieder aufgefüllt werden, heißt es in dem Beitrag. Unter anderem seien die Mittel für die Einrichtung einer neuen Produktionslinie für die Granaten dieses Kalibers im niedersächsischen Unterlüß bestimmt.

Durch die Produktionslinie von Rheinmetall werde Deutschland „unabhängiger von globalen Lieferketten“, zitiert das Magazin aus dem Schreiben. Darüber hinaus würden mögliche Lieferungen von Munition an die Ukraine in Frage kommen.

Um die Knappheit an 155-Millimeter-Granaten zu überwinden, musste Kiew weltweit nach möglichen Lieferern suchen. Viele Länder verweigerten allerdings die Lieferungen, weil sie keine Waffen in Krisengebiete liefern dürfen bzw. wollen.

  • Related Posts

    Vorbild für die Politik? – Metaller finden Tarifkompromiss

    Nach 18 Stunden Verhandlung finden IG Metall und Arbeitgeber einen Tarif-Kompromiss für die Metall- und Elektroindustrie. Am Ende stehen ein Pilotabschluss und Mahnungen nach Berlin. Von Christian Ebner, Markus Klemm…

    Investorensuche für Audi-Werk Brüssel erfolglos beendet

    Das Ende der E-Auto-Fabrik des Volkswagenkonzerns in Belgien rückt immer näher. Die Verhandlungen über einen Sozialplan für die 3.000 Beschäftigten laufen. Ingolstadt/Brüssel (dpa) – Die letzte Hoffnung für eine Weiterführung des Audi-Werks in…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil II

    • November 16, 2024
    • 3 views
    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil II

    Wir brauchen Frieden in Europa

    • November 15, 2024
    • 10 views
    Wir brauchen Frieden in Europa

    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    • November 14, 2024
    • 11 views
    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    • November 14, 2024
    • 8 views
    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    • November 14, 2024
    • 8 views
    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    • November 14, 2024
    • 9 views
    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag