Mit seinem Dekret hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Tochterfirma der italienischen Heiztechnik-Firma Ariston Thermo Group unter Zwangsverwaltung des russischen Konzerns Gazprom gestellt.
Die juristische Grundlage des Beschlusses bildet ein Dekret aus dem Frühjahr 2023, welches die vorübergehende Verwaltung und Verstaatlichung von Vermögenswerten ausländischer Unternehmen in Russland ermöglicht. Wie die „Berliner Zeitung“ schreibt, sei Bosch nicht das erste Unternehmen, welches davon betroffen ist. Im vergangenen Jahr seien das Lebensmittelunternehmen Danone und der dänische Bier-Hersteller Carlsberg unter russische Zwangsverwaltung gestellt worden.
Bosch hatte bereits kurz nach Beginn des Ukraine-Konflikts die Fertigung von Waschmaschinen und Kühlschränken in Russland gestoppt und nach einem Käufer für seine russischen Geschäfte gesucht.
Das Auswärtige Amt reagierte bereits auf diese Entscheidung der russischen Staatsführung: „Wir verurteilen die angeordnete Zwangsverwaltung und behalten uns in enger Abstimmung mit Italien eine weitere Reaktion vor.“
Eva Bauerschmidt, eine Sprecherin von Bosch, teilte der „Berliner Zeitung“ mit: „Wir sind im Gespräch mit dem per Anordnung eingesetzten Verwalter Gazprom Household Systems. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns derzeit nicht weiter dazu äußern können.“
Die Reaktion des Auswärtigen Dienstes der EU war scharf: „Diese Maßnahmen, die auf legitime Wirtschaftsaktivitäten abzielen, sind ein weiterer Beweis dafür, dass Russland internationale Gesetze und Regeln missachtet“, zitiert die Zeitung eine offizielle Stellungnahme der Behörde. „Die EU fordert Russland auf, diese Maßnahmen rückgängig zu machen und mit den von ihnen ins Visier genommenen europäischen Unternehmen nach akzeptablen Lösungen zu suchen.“