Fast 2.400 Angriffe auf Geflüchtete und Flüchtlingsunterkünfte hat die Polizei 2023 erfasst – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. 219 Menschen wurden verletzt.
Die Zahl der registrierten politisch motivierten Angriffe auf Geflüchtete ist 2023 fast doppelt so hoch gewesen wie im Jahr davor. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 2.378 solcher Angriffe. Diese Zahlen nannte das Bundesinnenministerium Im Jahr 2022 seien es 1.248 gewesen. Die Zahlen wurden auf Anfrage der Linke-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger vorgelegt.
Dabei gehe es um 313 Gewaltdelikte, bei denen 219 Menschen verletzt wurden. Darüber hinaus seien im vergangenen Jahr 180 Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte begangen worden. Dies sei der höchste Wert seit 2017.
„Der enorme Anstieg von Straftaten gegen Geflüchtete ist sehr besorgniserregend, kommt aber nicht überraschend“, wird die Politikerin von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zitiert. „Seit Monaten erleben wir, dass nicht nur die AfD und andere extrem rechte Kräfte unverhohlen gegen Geflüchtete hetzen und ihre Menschenverachtung auf die Straßen tragen.“
Einen weiteren Grund für die zunehmenden Angriffe sieht Bünger in den verschärften EU-Asylregeln und der Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz, „im großen Stil abzuschieben“. „Es ist kein Wunder, dass Rassisten sich in einer solchen gesellschaftlichen Lage bestärkt fühlen, die allgegenwärtigen Ressentiments in die Tat umzusetzen und Geflüchtete anzugreifen“, stellte die Linke fest.