Die ehemalige RAF-Terroristin Marie Luise Klette (65) ist am Montagabend in Berlin in einem Mehrfamilienhaus im Bezirk Kreuzberg festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe sie keinen Widerstand geleistet. In ihrer Wohnung sei Munition sichergestellt worden. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die Festnahme berichtet.
Weiterhin öffentlich gefahndet wird nach den anderen sogenannten RAF-Rentnern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.
„Unter anderem soll Klette für den Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt in Hessen im Jahr 1993 verantwortlich gewesen sein“, stellt das Magazin „Focus“ fest. „Dieser gilt als der letzte Terroranschlag der RAF vor ihrer offiziellen Auflösung im Jahr 1998.“
„Das Trio war seit mehr als 30 Jahren untergetaucht“, schreibt „Der Spiegel“. „Den drei ehemaligen Linksterroristen wird versuchter Mord vorgeworfen, außerdem geht es in zahlreichen Fällen um Raubstraftaten.“
Nach Angaben der Ermittler hatten Staub, Klette und Garweg nach 1999 eine Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter unternommen, um ihren Lebensunterhalt im Untergrund zu sichern.
Die RAF ist verantwortlich für 33 Morde, in den Siebzigerjahren bis Anfang der Neunzigerjahre. Die Terrorgruppe löste sich 1998 offiziell auf und trat nicht mehr in Erscheinung.