Deutschlands Sicherheitsbehörden gehen jetzt dem Verdacht nach, ob der Beschuldigte Jian G., ein langjähriger Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, über einen längeren Zeitraum hinweg Krah persönlich, dessen Kanzlei und dessen Abgeordnetenbüro mit hohen fünfstelligen Summen finanziell unterstützt hat – und ob dieses Geld möglicherweise vom chinesischen Geheimdienst stammt. Das geht aus Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ hervor.
Laut diesen Recherchen sollen Gelder über mutmaßliche Scheinrechnungen geflossen sein, wobei sowohl Krahs Büro als auch dessen ehemalige Anwaltskanzlei in Dresden mit im Spiel gewesen seien.
Die Ermittler gehen außerdem dem Verdacht nach, dass dabei Gelder aus geheimdienstlichen Quellen in China an Krah geflossen sein könnten. „Die Sicherheitsbehörden haben ihre Erkenntnisse offenbar auch gewonnen, indem sie Jian G. und dessen Kommunikation mehr als ein Jahr lang überwacht haben“, heißt es bei tagesschau.de . „So soll der aus China stammende, inzwischen deutsche Staatsbürger G. nach Kenntnis der Behörden angegeben haben, seit 20 Jahren für einen chinesischen Nachrichtendienst zu arbeiten. Jian G. soll in überwachter Kommunikation außerdem behauptet haben, insgesamt Zahlungen von mehr als 50.000 Euro an Krah veranlasst zu haben.“
Allerdings wird Krah in dem Verfahren des Generalbundesanwalts gegen Jian G. vorerst nicht als Beschuldigter, sondern als Zeuge geführt.
Bereits am 18. April hatte die Staatsanwaltschaft ein Vorermittlungsverfahren gegen Krah im Zusammenhang mit angeblichen russischen Zahlungen eingeleitet, bei denen es um das tschechische Portal „Voice of Europe“ geht.