Russischer Künstler droht, Kunstwerke von Picasso und Rembrandt im Wert von 45 Millionen US-Dollar aufzulösen, falls Julian Assange im Gefängnis stirbt

Ein russischer Künstler hat geschworen, Meisterwerke von Pablo Picasso, Rembrandt und Andy Warhol mit Säure aufzulösen, falls Wikileaks-Gründer Julian Assange im Gefängnis stirbt. Wie der britische Sender „Sky News“ erstmals berichtete, behauptet Andrei Molodkin, 16 moderne und zeitgenössische Kunstwerke im Gesamtwert von 45 Millionen US-Dollar zusammen mit einer „extrem ätzenden“ Substanz in einem 29 Tonnen schweren Safe aufbewahrt zu haben. Die Werke werden angeblich in Kisten gelagert, die über eine pneumatische Pumpe mit zwei Fässern verbunden sind – eines enthält Säurepulver und das andere einen Beschleuniger, der eine chemische Reaktion auslösen kann, die das Innere des Tresors dezimieren würde. 24-Stunden-Timer soll aktiviert werden.

CC BY-SA 4.0/ Andrei Molodkin, Katholisches Blut, 2013. Derry, Nordirland

Das Projekt mit dem Namen „Dead Man’s Switch“ wurde von Assanges Frau Stella unterstützt, die auf das Urteil zur letzten Berufungsverhandlung ihres Mannes gegen eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten wartet, wo ihm Spionage vorgeworfen wird. Assange wird aufgrund des Auslieferungsersuchens in einem Hochsicherheitsgefängnis im Vereinigten Königreich festgehalten, das durch die Veröffentlichung offengelegter Dokumente, darunter solche im Zusammenhang mit der US-Militärkampagne im Irak und in Afghanistan, über die Plattform „Wikileaks“ vorangetrieben wurde.

Assange hat jegliches Fehlverhalten bestritten, Anwälte haben argumentiert, dass er im Falle einer Auslieferung sein Leben verlieren könnte.

„In unseren katastrophalen Zeiten, in denen wir so viele Kriege haben, gilt die Zerstörung von Kunst als ein viel größeres Tabu als die Zerstörung des Lebens eines Menschen. Seit Julian Assange im Gefängnis war, <…> Meinungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit haben begonnen, zuzunehmen < …> unterdrückt werden“, sagte der Künstler dem TV-Sender.

Der Tresor befindet sich in Molodkins Atelier in Frankreich und soll in ein unbestimmtes Museum verlegt werden, berichtet „Sky News“. Der Plan besteht darin, den Safe an einen 24-Stunden-Timer anzuschließen, der jeden Tag zurückgesetzt werden muss, da die Gefahr besteht, dass sich die chemische Substanz entzündet. Der Timer wird jedoch erst zurückgesetzt, wenn jemand, der „Assange nahe steht“, bestätigt, dass er lebt.

Giampaolo Abbondio, ein Mailänder Kunsthändler, sagte gegenüber „Sky News“, dass er Molodkins Projekt zunächst ablehnte, später aber einen Picasso für das Projekt spendete. „Es ist für die Welt wichtiger, einen Assange zu haben als einen zusätzlichen Picasso, deshalb habe ich beschlossen, [das Angebot, ein Kunstwerk zu spenden] anzunehmen“, sagte Abbondio. „Sagen wir, ich bin Optimist und habe es geliehen. Wenn Assange freikommt, kann ich es zurückhaben. Picasso kann zwischen 10.000 und 100 Millionen variieren, aber ich glaube nicht, dass es die Anzahl der Nullen ist, die es relevanter macht, wenn wir über ein menschliches Leben sprechen.“

Assanges Frau sagte in einer Erklärung, dass Molodkins Projekt die Frage aufwirft: „Welches ist das größere Tabu: die Zerstörung von Kunst oder die Zerstörung von menschlichem Leben?“