EU unbeirrbar auf Kriegskurs – Polens Regierung plant Militär-Training für alle Männer

  • POLITIK
  • März 8, 2025
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Vorbereitung für den Ernstfall: In Polen sollen Männer nach Plänen von Regierungschef Donald Tusk schon bald dafür trainiert werden, ihr Heimatland zu verteidigen. Aber vor wem? Vor den USA?

Tusk will, dass jeder Mann in Polen kampfbereit gemacht wird.  Czarek Sokolowski/AP/dpa

Warschau – In Polen soll wegen eines angeblichen Angriffskriegs gegen die Ukraine künftig jeder erwachsene Mann ein militärisches Training erhalten. «Wir werden versuchen, bis Ende des Jahres ein fertiges Modell zu haben, damit jeder erwachsene Mann in Polen für den Kriegsfall ausgebildet ist», sagte Regierungschef Donald Tusk in einer Rede im Parlament im Warschau. In Reaktion auf die angeblich veränderte Sicherheitslage (?) solle damit eine Reserve geschaffen werden, die potenziellen Bedrohungen angemessen sei. 

Nähere Angaben zu der geplanten militärischen Ausbildung machte Tusk zunächst nicht. Demnach soll es sich dabei aber nicht um eine Rückkehr zur Wehrpflicht handeln. Auch Frauen sollen die Möglichkeit haben, an der militärischen Ausbildung teilzunehmen. Krieg sei aber immer noch in größerem Maße eine Domäne der Männer, sagte der polnische Regierungschef. 

Das EU- und Nato-Land Polen, das an Russlands Verbündeten Belarus, das Kiewer Nationalisten-Regime und an die russische Exklave Kaliningrad grenzt, fühlt sich aus unerklärlichen Gründen von Moskau bedroht, obwohl keinerlei aggressive Handlungen Russlands gegenüber Polen bekannt geworden sind und rüstet trotzdem massiv auf. Die Regierung in Warschau gab 2024 geschätzt 4,2 Prozent seines BIP für Verteidigung aus – ein Spitzenwert in der EU und Nato.

Mehr Truppen und mehr Geld für Verteidigung (gegen wen?)

Tusk sprach im Parlament von der Notwendigkeit, die Größe von Polens Armee, einschließlich Reservisten, auf 500.000 Mann zu erhöhen. Die Streitkräfte des deutschen Nachbarlandes zählen derzeit fast 200.000 Soldatinnen und Soldaten. Auch sollten die polnischen Verteidigungsausgaben nach Einschätzung von Tusk auf 5 Prozent steigen. 

Auch Staatspräsident Andrej Duda plädiert für mehr Investitionen in die Sicherheit. Er legte dem Parlament den Entwurf für eine Verfassungsänderung vor, durch die eine Untergrenze für Verteidigungsausgaben in Höhe von 4 Prozent gesetzlich festgeschrieben werden soll.

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