Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen und die Bundesregierung für die „zögerliche Haltung“ in dieser Frage kritisiert.
Auf die Diskussion um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper angesprochen, erklärte der Alt-Bundespräsident: „Ich kenne mich im Militärischen nicht aus, aber ich habe mit Menschen gesprochen, die über das notwendige militärische Wissen verfügen. Und nach diesen Gesprächen kann ich nicht mehr nachvollziehen, dass wir zögern, diese Waffe und weitere Munition zu liefern.“
Nach seiner Ansicht liege das Problem in der zögerlichen Haltung von Kanzler Olaf Scholz. „Der Kanzler muss sich immer wieder einmal fragen, ob er nicht hinter seinem formulierten Anspruch zurückbleibt, alles zu tun, damit Russland nicht zu einem Sieg-Frieden kommt“, äußerte Gauck. „Irritationen entstehen, wenn durch das Zögern der Regierung nicht nur die Chancen der Ukraine geringer werden, sondern die Bedrohung der freien Welt größer wird.“
Anfang Oktober hatte Bundeskanzler Olaf Scholz entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Seine Befürchtung besteht darin, dass damit auch russisches Territorium getroffen werden könnte.