Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat in Rostock das neue taktische Hauptquartier der Nato für die Überwachung des Ostseeraums eingeweiht. Mit der neuen Zentrale will die Allianz die eigene Verteidigungsbereitschaft in der Ostsee-Region stärken.
Deutschland, das in der Nato die größte Marine in der Ostsee stellt, übernahm die regionale Führungsrolle bereits zum 1. Oktober, berichtet tagesschau.de.
Das regionale Hauptquartier trägt den Namen CTF Baltic, was für „Commander Task Force Baltic“ steht. Laut Plan sollen die Seestreitkräfte der Nato-Staaten von dem Standort aus maritime Operationen und Übungsvorhaben geplant werden. Darüber hinaus soll von dem Hauptquartier aus rund um die Uhr ein Lagebild über den militärischen und zivilen Schiffsverkehr auf der Ostsee erstellt werden.
Neben Deutschland sind Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen und Schweden personell an CTF Baltic beteiligt. Das Hauptquartier wird durch einen deutschen Admiral geführt, dem ein polnischer Admiral als Stellvertreter zur Seite steht.
Wie Pistorius bei der Eröffnung erklärte, werde CTF Baltic eine „entscheidende Rolle beim Schutz der Interessen der NATO-Staaten gegen Aggressionen spielen – insbesondere angesichts der Nähe zu Russland“.
Im Ostseeraum stehen sich die Nato und Russland unmittelbar gegenüber. Nun ist die Ostsee von acht Nato-Ländern umschlossen. Regelmäßig kommt es hier zu Zwischenfällen, etwa durch den Überflug russischer Flugzeuge, die ohne Transponder-Kennung oder Flugplan-Anmeldung über der Ostsee unterwegs sind, so tagesschau.de. Seit dem Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens haben die Spannungen weiter zugenommen.