Selenskyj: „Russland muss den Krieg spüren“ – Drohnenangriff auf Moskau

  • POLITIK
  • September 2, 2024
  • 0 Kommentare

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. «Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

shutterstock/Review News

Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. «Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.» Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. «Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.»

Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. «Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente», sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. «Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.»

Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der großen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen. 

(red/dpa)

  • Related Posts

    Die, die den Faschismus wirklich wollen – und brauchen

    Es gibt eine Sehnsucht nach 1933 in dieser Gesellschaft – und diese Sehnsucht geht von denen aus, die unbedingt beweisen wollen, dass sie besser sind als ihre Großeltern. Ein Beitrag…

    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    Einer der einflussreichsten Thinktanks für Sicherheits- und Strategiefragen in den USA hat die möglichen Folgen der aktuellen US-Politik gegenüber Venezuela und der Karibik untersucht. Er warnt davor, dass jedwede militärische…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Die, die den Faschismus wirklich wollen – und brauchen

    • November 16, 2025
    • 4 views
    Die, die den Faschismus wirklich wollen – und brauchen

    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    • November 15, 2025
    • 18 views
    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    Deutschland 36 Jahre nach dem Mauerfall – Was wir Ossis verloren haben

    • November 14, 2025
    • 23 views
    Deutschland 36 Jahre nach dem Mauerfall – Was wir Ossis verloren haben

    Donald Trump – Gefangener der US-Eskalationsstrategie

    • November 13, 2025
    • 9 views
    Donald Trump – Gefangener der US-Eskalationsstrategie

    Ist Deutschland souverän? Kann Deutschland neutral werden? Versuch einer Klärung

    • November 12, 2025
    • 20 views
    Ist Deutschland souverän? Kann Deutschland neutral werden? Versuch einer Klärung

    Zwangsbeiträge sind kein Naturgesetz

    • November 11, 2025
    • 19 views
    Zwangsbeiträge sind kein Naturgesetz